Moses-Berg

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Aussicht vom Moses-Berg
Moses-Berg · جبل موسَى
GouvernementSüdsinai
Einwohnerzahl
Höhe2.287 m
Lagekarte des Sinai in Ägypten
Lagekarte des Sinai in Ägypten
Moses-Berg

Der Moses-Berg (auch Mount Sinai oder Berg Sinai, arabisch: ‏جبل موسَى, Ǧabal Mūsā) ist ein für Juden, Christen und Muslime heiliger Berg auf der Sinai-Halbinsel in Ägypten. Der Granit-Berg gehört zu den höchsten Erhebungen im Sinai-Massiv.

Anreise[Bearbeiten]

Am Fuß des Moses-Berges wurde das 1 Katharinenkloster errichtet. Die Anreise bis zu diesem Kloster ist in diesem Artikel beschrieben. Vom Kloster führen zwei Pfade zum Gipfel des Berges, die im Folgenden beschrieben werden.

Gebühren[Bearbeiten]

Der Moses-Berg ist Teil des Schutzgebiets St. Katharina. Für das Schutzgebiet sind Gebühren in Höhe von 3 $ am Polizei-Checkpoint 10 Kilometer nördlich des Katharinenklosters zu entrichten.

Hintergrund[Bearbeiten]

Der 2.285 m hohe Mosesberg (Gebel Mūsā) gilt den Christen seit dem 4. Jahrhundert als der heilige Berg, der Gottesberg Horeb, an dem Moses die Zehn Gebote Gottes empfangen hat (Ex 19,18–20,22 EU). Ganz sicher ist man allerdings nicht. Nach anderen Theorien wird angenommen, dass dies der 2.070 m hohe Gebel Serbāl, südlich von Farān, gewesen sei.

Heilig ist der Berg auch den Muslimen. Mit seinem geflügeltem Pferd Burāq soll der Prophet Mohammed bei seiner Himmelsreise den Berg als letzte Stufe zum Himmel benutzt haben.

Auf- und Abstieg[Bearbeiten]

Karte
Karte des Moses-Berges

Um es vorwegzunehmen – die Anreise ist das Ziel. Täglich erklimmen Hunderte Pilger den Gipfel dieses Bergs, der sich knapp zwei Kilometer Luftlinie südlich des Klosters befindet. Besonders beliebt ist es, den Berg nachts zu besteigen, um den Sonnenaufgang auf dem Moses-Berg zu erleben. Der Moses-Berg gehört zu den höchsten Erhebungen des Sinai. Nur wenige Berge wie der Katharinenberg sind noch höher, so dass man eine ungestörte Aussicht in alle Richtungen genießen kann.

Da es auch im Sommer nachts kalt werden kann, nehme man geeignete warme Kleidung mit. Um den Weg nicht zu verfehlen, sollte man in der Nacht auch eine Taschenlampe bei sich haben, da es immer wieder zu Unfällen kommt.

Bis zum Katharinenkloster am Fuße des Mosesberges (1.570 m) kann man sich mit einem Bus oder PKW heranfahren lassen.

Den Rest des Weges muss man mit einem Kamel oder zu Fuß zurücklegen. Kameltreiber bieten ihren Dienst für etwa LE 100 in der Nacht und tagsüber für etwa LE 50 (Stand 2013) an.

Wenn man bei Sonnenaufgang auf dem Berg angekommen sein möchte, so sollte man mit dem Aufstieg gegen Mitternacht, aber nicht später als 3:00 Uhr beginnen. Gesunde Menschen benötigen etwa drei Stunden für den Aufstieg.

Die Gipfelkirche auf dem Moses-Berg
Sonnenaufgang auf dem Moses-Berg
Das Tor des Glaubens am Sikkat Saiyidnā Mūsā

Es gibt (mindestens) zwei Pfade, die sich etwa 200 Meter südöstlich der Elias-Kapelle vereinigen und sich dann gemeinsam zum Gipfel fortsetzen.

Der 1850 östlich des Klosters in einem großen Bogen angelegte Kamelpfad Sikkat el-Bascha (der Pascha-Pfad) ist nicht ganz so steil und bietet sich für den Aufstieg an. Damit der Anstieg geringer wird, windet sich der Pfad in Serpentinen am Berghang hinauf. Der Pfad wurde zur Zeit des Khediven (Vizekönigs) ʿAbbās I. angelegt, der auf dem Berg für sich eine Villa errichten lassen wollte. Sein frühzeitiger Tod 1854 – er wurde von zwei seiner Diener erwürgt – hinderte ihn an diesem Vorhaben. Dennoch ist der Weg nicht ganz unbeschwerlich. Wem der Aufstieg zu große Anstrengungen abverlangt oder wer Herz- und Kreislaufbeschwerden hat, sollte sich auf die Hilfe anderer stützen.

Nach etwa einer halben Stunde gibt es einen Abzweig zum Gebel Monēga, auf dessen Gipfel sich die Kapelle der Jungfrau Maria befindet (Aufstiegszeit etwa eine Stunde). Etwa eine Stunde nach diesem Abzweig erreicht man die Einsiedelei des hl. Stefan, an der auch der Kamelritt endet. An dieser Einsiedelei sollen sich die 70 Ältesten, Moses und Aaron aufgehalten haben.

Von hier aus folgt man 734 Stufen bis zum Berggipfel, von dem man aus eine hervorragende Panoramasicht hat. Viele Touristen versuchen vor Sonnenaufgang anzukommen, um ihn hier zu erleben. Von vergleichbarem Reiz ist auch der Sonnenuntergang.

Auf dem Gipfel befinden sich nebeneinander eine 2 Moschee aus dem 12. Jahrhundert für den Propheten Ṣāliḥ, unter der sich eine Grotte befindet, und eine kleine griechisch-orthodoxe 3 Gipfelkirche, die Moses und der heiligen Dreifaltigkeit geweiht wurde. Die Kirche wurde 1934 aus roten Granitblöcken an der Stelle eines älteren Vorgängerbaus wohl aus dem 6. Jahrhundert erbaut. Vor Jahren wurde hier noch gegen 5 Uhr morgens ein Gottesdienst abgehalten. Heutzutage sind sowohl die Kirche als auch die Moschee verschlossen.

Die Beduinen können auch diejenige Stelle zeigen, an der der spätere Prophet Mohammed beim Ritt auf einem Kamel eine Vertiefung hinterlassen hat.

Natürlich kann man denselben Weg auch zurückgehen. Aber es gibt noch einen zweiten Weg, der deutlich beschwerlicher und weniger knieschonend ist, den Gipfel des Mosesbergs über 3.750 ungleich hohe Stufen fast direkt mit dem Katharinenkloster verbindet und für den man etwa zwei Stunden Abstiegszeit einplanen sollte: der Sikkat Saiyidnā Mūsā (Pfad unseres Herrn Mose), auch Stufen der Buße genannt. In Erfüllung eines Bußgelübdes wurde dieser Weg von einem einzigen der hiesigen Mönche aus Granitsteinen im 6. oder 7. Jahrhundert angelegt. Dieser Pfad sollte nicht in der Dunkelheit benutzt werden, um Unfälle zu vermeiden.

Schon nach kurzer Zeit erreicht man auf 2097 Metern Höhe ein 4 Haus mit zwei Kapellenräumen Haus mit zwei Kapellenräumen, welche den Propheten Elias (Elija) und seinem Nachfolger Elischa geweiht sind (arabisch: ‏فرش النبي إاياس, Farsch an-Nabī Iliyās). In dieser Kapelle befindet sich eine höhlenartige Vertiefung, in der Elias Schutz auf seiner 40-tägigen Flucht gesucht haben soll, nachdem er 450 Baalspropheten am Bach Kischon im heutigen Nordisrael erschlagen ließ, worauf eine mehrjährige Dürre endete (1 Kön 18,40 EU). Aber Gott befahl Elias, aus der Höhle herauszukommen und sich auf den Berg vor den Herrn zu stellen (1 Kön 19,11–14 EU).

Danach gelegt man zu einer begrünten Ebene mit einer Zypresse.

Unterwegs durchschreitet man zwei Tore, das Tor des Glaubens und das Tor des hl. Stefan. Der hl. Stefan wachte an dem Tor darüber, dass die Pilger hier ihre Sünden bekannten, damit sie dann barfüßig ihren Aufstieg fortsetzen konnten. Die sterblichen Überreste des hl. Stefan befinden sich heute im Beinhaus des Katharinenklosters. Im Weiteren trifft man noch auf die 5 Marienkapelle und eine kleine Quelle, den Mosesbrunnen, ehe man das Katharinenkloster an seiner Südseite erreicht. In der Marienkapelle wird nur einmal jährlich eine Messe gelesen.

Die Marienkapelle wurde zum Andenken an eine Marienerscheinung errichtet. Der Baedeker-Reiseführer von 1885 weiß zu berichten, dass die Mönche des Katharinenklosters beschlossen hatten, das Kloster zu verlassen, weil sie von Ungeziefer geplagt wurden. In einer Prozession zum Abschied bestiegen sie den Moses-Berg. Eben an der Stelle der Kapelle erschien ihnen Maria und forderte sie auf, zum Kloster zurückzukehren und versicherte, dass die Mönche von ihrer Pein befreit würden.[1] Der moderne Name Mosesquelle soll auf die Vorstellung zurückgehen, dass hier Moses die Schafe seines Schwiegervaters Jethro gehütet haben soll (2 Mos 3,1 EU).

Einkaufen[Bearbeiten]

Natürlich gibt es in el-Milga, zwei Kilometer nordwestlich des Katharinenklosters, auch Souvenirgeschäfte, zudem Gemüsegeschäfte und Geschäfte für den täglichen Bedarf.

Küche[Bearbeiten]

Für die Besteigung sollte man Getränke und Speisen mitführen, auch wenn man unterwegs auf Imbissstände treffen kann.

Im Dorf el-Milga gibt es mehrere Restaurants und eine Bäckerei.

Unterkunft[Bearbeiten]

Unterkünfte findet man im Artikel über das Katharinenkloster.

Zudem können auf dem Berg Matratzen und Decken gegen Gebühr von etwa LE 10 bis LE 20 von den Beduinen ausgeliehen werden, um hier zu übernachten.

Klima[Bearbeiten]

Im Gebiet des Moses-Berges herrscht das gesamte Jahr über mildes bis warmes Klima. In der Nacht sinken aber die Temperaturen beträchtlich ab. Die Winter und die Nächte sind auch für ägyptische Verhältnisse recht kühl.

Werte Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez    
Mittlere höchste Lufttemperatur in °C 16 18 17 23 29 31 32 33 30 24 22 15 Ø 24.2
Mittlere tiefste Lufttemperatur in °C 2 4 5 8 14 16 18 20 18 12 10 8 Ø 11.3

Ausflüge[Bearbeiten]

Viele Touristen verbinden den Aufstieg auf den Mosesberg mit dem Besuch des Katharinenklosters am folgenden Morgen. Wer etwas mehr Stille auf dem Gipfel haben möchte, steige in einer Nacht zum Freitag oder Sonntag auf, da an diesen Tagen das Kloster geschlossen ist und weniger Touristen unterwegs sind. Im Artikel zum Katharinenkloster sind weitere Ausflugsmöglichkeiten aufgeführt.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Baedeker, Karl: Ägypten : Handbuch für Reisende ; Theil 1: Unter-Aegypten bis zum Fayûm und die Sinai-Halbinsel. Leipzig: Baedeker, 1877, S. 534.
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