Brocken

Gewählt zum Ziel des Monats August 2007
Empfehlenswerter Reiseführer
Aus Wikivoyage

Der Brocken ist die höchste Erhebung im Harz. Wer den 1.141,1 m hohen Brocken erklimmt, wird feststellen, dass der Name gut zum Berg passt. Wie ein großer „Gugelhupf“ baut sich die Granitkuppe des Brocken zum Teil vor einem auf. Das sensible, ökologisch wertvolle Brockenmassiv wird durch den Nationalpark Harz geschützt. Im Nationalpark gilt ein Wegegebot, d. h. die ausgewiesenen Wege und Loipen dürfen nicht verlassen werden. Eine Brockenwanderung oder -befahrung gehört für viele zum Höhepunkt eines Harzurlaubs. Jährlich besuchen etwa 1,4 Mio Menschen den Berg. Wer nicht zu Fuß aufsteigen möchte, kann die nostalgische Brockenbahn nutzen, die mit der Kraft der Dampfmaschine meist ab Wernigerode und immer über Drei Annen Hohne auf den Berg fährt. Der Berg besitzt übrigens jährlich rund 300 Nebeltage. Um die traumhafte Rundsicht genießen zu können, benötigt man also eine Portion Glück, oder man muss seine Urlaubstage kurzfristig flexibel nach dem Wetter planen.

Gipfelstein, im Hintergrund das Brockenhotel
Brocken aus dem Bereich der Grenzklippe oberhalb Schierke

Anreise[Bearbeiten]

Karte
Brockenbesteigungen
Lage
Lagekarte von Deutschland
Lagekarte von Deutschland
Brocken
Brocken

Auf der Straße[Bearbeiten]

Von Schierke erschließt eine Kreisstraße, die Brockenstraße, den Gipfel, allerdings ist die Straße ab dem Ortsausgang von Schierke für private motorisierte Kraftfahrzeuge gesperrt; Fahrradfahrer und Fußgänger sind dementsprechend gestattet. Allerdings hat das „Fußvolk“ immer Vorrang, weswegen man mit anderen Fahrzeugen (z. B. Fahrrad) ab der Einmündung des Neuen Goetheweges an sonnigen Tagen echte Schwierigkeiten bekommt. Ab Schierke gibt es bei entsprechendem Wetter noch Kutschfahrten. Sonst darf man als Ausnahme noch umweltfreundlich, elektrisch motorisiert über die Brockenstraße ab Schierke zum Gipfel auffahren, und zwar in der geführten Gruppe mit elektrischen Selbstbalancerollern. Ein Anbieter besitzt dafür eine Ausnahmegenehmigung vom Nationalpark; Kosten pro Teilnehmer: 79 € (mindestens 4 Teilnehmer), Anbieterseite.

Hinweis: Sonst ist das individuelle Fahren mit eigenen Selbstbalancerollern im Nationalpark Harz nicht gestattet.

Die nächsten Autoparkplätze befinden sich an der B 4 bei Torfhaus bzw. Oderbrück; in Schierke gibt es ebenfalls Parkplätze, sowie an allen Bahnstationen.

Brockenbahn[Bearbeiten]

Im Gegenlicht: Die Brockenbahn bei Bergfahrt.

Die Brockenbahn ist eine dampfbetriebene Schmalspurbahn der Harzer Schmalspurbahnen in Meterspur, die ohne Zahnstange auskommt. Die 19 km lange Strecke verbindet den Bahnhof Brocken (1125 m) mit der Station Drei Annen Hohne (auf 540 m Höhe mit KFZ-Parkplatz) an der Harzquerbahn. Die Fahrzeit beträgt ab Drei Annen Hohne etwa 50 Minuten.

Über die Harzquerbahn besteht Anschluss nach Wernigerode bzw. Nordhausen. Es kommen meist Dampfzüge zum Einsatz. Von Wernigerode aus bestehen zahlreiche durchgehende Verbindungen auf den Brocken. Die Fahrzeit ab Wernigerode zum Brocken beträgt etwa eine Stunde und vierzig Minuten mit durchgehenden Zügen. Von Nordhausen aus ist man deutlich länger (zwischen 3:15 h und 3:30 h) unterwegs und muss meistens in Eisfelder Talmühle und Drei Annen Hohne umsteigen.

Im Jahr 2011 nutzten 764.000 Reisende die Brockenbahn.[1] Damit nutzt etwa die Hälfte der jährlich 1,4 Mio. Brockenbesucher die Bahn.

Bereits lange Geschichte: Sitzklassen bei der HSB
Wer zum Beispiel im Meyers Reisebuch für den Harz von 1901 nachschlägt, erfährt, dass es damals in der Brockenbahn noch eine II. und III. Klasse gab. Die Berg- und Talfahrtkarte von Drei Annen Hohne zum Brocken und zurück kostete damals 4 Mark in der II. und 2,50 Mark in der III. Klasse. Zu einer I. Klasse, die man natürlich ebenfalls erwarten würde, finden sich interessanterweise keine Angaben.

"Brockentarif": Im Schmalspurnetz der HSB gilt für die Fahrt auf den Brocken ein spezieller Einheitstarif. Egal, von welchem Bahnhof im Netz man abfährt - der Fahrpreis ist immer gleich. Es lohnt also, die Fahrt z. B. in Wernigerode oder bereits woanders im Streckennetz zu beginnen und nicht etwa mit dem Auto bis zum Bahnhof Schierke, dem letzten Halt vor dem Brocken, zu fahren. Denn es gibt hier im Verhältnis zur Nachfrage nur wenige Parkplätze.

Der Brockentarif mit Stand März 2024:

  • Von allen Stationen der Harzer Schmalspurbahnen 37 EUR für Erwachsene, für Kinder bis 14 Jahre 22 EUR, hin und zurück 55/33 EUR. Es gibt einen verbilligten Nachmittagstarif für 47 EUR.
  • Für Gehbehinderte mit Schwerbehindertenausweis und gültiger Wertmarke ist die Fahrt kostenlos.
  • Wer ab Schierke wandern möchte: Die etwa 20 km lange Teilstrecke Wernigerode Bahnhof DB (234 m) - Schierke (687 m) kostet für Erwachsene 14 €, Hin- und Rückfahrkarte: 21 €;. Vom Bahnhof Schierke wandert man über den Bahnparallelweg und den Eckerlochstieg etwa 7,5 km bis zum Brockengipfel.

Mit der Pferdekutsche[Bearbeiten]

Über die für KFZ gesperrte Brockenstraße ist es ab dem Parkplatz in Schierke möglich, Planwagenfahrten auf den Brocken zu unternehmen. Die Fahrtzeit beträgt einfach etwa 2 Stunden.

Anbieter von Planwagenfahrten auf den Brocken:

(Zufallstreffer; erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

Zu Fuß[Bearbeiten]

Wichtig: Die Wandervorbereitung
Da sich der Brocken nicht im schroffen "Hochgebirgslook" präsentiert, sondern weitgehend im sanften Mittelgebirgskleid, wird eine Wanderung auf den Berg besonders von Anfängern und ahnungslosen Sportlern teilweise unterschätzt. Genügend Kondition, sicheres Wetter, gute Ausrüstung & Proviant und gute zeitliche Planung der Wanderung tragen zu einer sicheren, schönen und erlebnisreichen Brockenwanderung bei. Besonders das Wetter hat am Brocken seine eigenen Launen und kann, wie im Hochgebirge, schnell umschlagen. Wichtige Informationen zum "Brockenwetter" und Tipps zur Wanderplanung, die sich besonders an Anfänger richten, sind im Abschnitt "Praktische Hinweise" weiter unten zu finden.

Eine Tageswanderung auf den Brocken gehört für viele Wanderfreunde zum Programm eines Harzurlaubs. Wer Anfänger ist, startet seine Wanderung am besten in Torfhaus oder Schierke.

Gut Trainierte schaffen dagegen die Tagestour auf den Brocken auch von Wernigerode, Ilsenburg, Bad Harzburg, Altenau, Braunlage oder auch von St. Andreasberg aus. Alternativ kann man bei den längeren Aufstiegen die Tour auch auf 2 Tage aufteilen und auf dem Gipfel übernachten.

Es gibt auch einige organisierte Wander- und Laufveranstaltungen, wie zum Beispiel den Brocken-Marathon, die zum Brocken führen. Weiteres dazu siehe Abschnitt "Wander- und Laufveranstaltungen" hier bei den Aktivitäten.

Die Routen sind im Gebiet des Nationalparks gut ausgeschildert. Aus Naturschutzgründen gilt ein Wegegebot im Nationalpark. Die offiziellen, markierten Wanderwege dürfen also nicht verlassen werden. Unter Hintergrund ist trotz guter Markierung mal ein Wanderplan auf Basis von OpenStreetMap zu finden. Die kürzeren Strecken auf dem Brocken – der Goetheweg von Torfhaus und der Eckerlochstieg von Schierke – sind komplett dargestellt.

Zum Wanderplan (ist separat auszudrucken).

Goetheweg von Torfhaus[Bearbeiten]

Der Goetheweg ab Torfhaus ist einer der beliebtesten Aufstiege zum Gipfel

Start in Torfhaus auf 811 m Höhe: ca. 8,9 km mit ca. 2-3 h Gehzeit einfach; der Weg ist im Bereich der Bahnstrecke für Fahrräder gesperrt. Der Weg ist durchgehend auf 3 m Breite ausgebaut.

Goethe erreichte auf seiner Harzwanderung im Jahr 1777 Torfhaus von Altenau aus und übernachtete hier bei Förster Degen. Am 10. Dezember 1777 bestieg Goethe dann ab Torfhaus zusammen mit Förster Degen den Berg. Die genaue Route ist unbekannt. Über seine Besteigung ist aber überliefert:

„Früh nach dem Torfhause in tiefem Schnee. 1 viertel nach 10 aufgebrochen, von da auf den Brocken. Schnee eine Elle tief, der aber trug. 1 viertel nach eins droben. Heiterer herrlicher Augenblick, die ganze Welt in Wolken und Nebel und oben alles heiter. Was ist der Mensch, dass du sein gedenkst. Um viere wieder zurück. Beim Förster auf dem Torfhause in Herberge.“Goethe: Schriften zur Geologie und Mineralogie[2]

Goethe war übrigens nicht nur einmal am Brocken: Weitere Besuche erfolgten am 21. September 1783 und am 3. September 1784. Heute erreichen jährlich rund 250.000 Wanderer über den Goetheweg den Gipfel.[3]

Tipps:

  • Wenn man vom kleinen Parkplatz an der B 4 am Weg zum Ehrenfriedhof startet, ist es noch etwas kürzer (nur 7,1 km bis zum Gipfel). Der Ehrenfriedhof liegt an der B 4 zwischen Torfhaus und Oderbrück. Von hier spart man also etwas mehr als einen Kilometer einfache Wegstrecke. Ferner ist es der höchste mit dem KFZ zugängliche Punkt hin zum Brocken (auf rund 830 m Höhe gelegen). Allerdings kommt man bei Tourstart am Ehrenfriedhof nicht zum Nationalparkhaus und auch nicht am Moorsteg des Großen Torfhausmoores vorbei. Der Parkplatz hat nur sehr beschränkte Kapazitäten. Achtung: Im Winter keine Parkmöglichkeiten, da eine Schneeräumung nicht erfolgt. Dann kann man nur mit dem Bus anreisen. Der Haltestellenname an der Linie 820 (Bad Harzburg Bhf - Braunlage) lautet vor Ort "Ehrenfriedhof" (gelegen zwischen den Haltestellen Torfhaus und Oderbrück. In der DB-Auskunft hat die Haltestelle den Namen "Oderbrück Ehrenfriedhof, St. Andreasberg".
  • Größere Parkmöglichkeiten bestehen dagegen im etwas südlich gelegenem Oderbrück auf rund 790 m Höhe an der B 4. Von hier ist es über den kürzesten Weg nur unwesentlich weiter bis zum Gipfel, nämlich 7,6 km. Vom Fassungsvermögen des Großparkplatzes in Torfhaus sind die beiden Plätze in Oderbrück aber ebenfalls weit entfernt.
Über den Goetheweg zum Brocken
Start in Torfhaus vor "alpenländischer Architektur".

Eckpunkte der Strecke ab Torfhaus:

  • 1 Km 0: Torfhaus auf 811 m - Parkplatz bzw. Bushaltestelle an der B 4; Parkplätze sind gebührenpflichtig (1 Euro/Stunde, 5 Euro/Tag); Gastronomie; Brockenblick; Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus mit kostenlosem Nationalpark-Kino im Obergeschoss, u. a. der Film "Mit Goethe auf den Brocken". Die Ausstellung stimmt gut auf die Wanderung ein und ist Di bis So von 10-16 Uhr geöffnet.
  • 2 Km 1: Großes Torfhausmoor - Der Weg führt am Rand vorbei. Von hier gibt es einen Bohlenweg des Nationalparks, der parallel zum Hauptweg ein Stück weit in das Hochmoor hineinführt. Auf diesem Bohlenweg herrscht strengstes Wegegebot, der Weg führt bis an Mooraugen heran und jedes Verlassen des Weges ist gefährlich.
  • 3 Km 2,3: Kreuzung des Kaiserwegs
  • 4 Km 3,5: Quitschenberg (882 m) - Aussichtspunkt zum Brocken; abgestorbener Wald und Waldwandel. Infotafeln informieren über die natürliche Neubildung des Waldes, die hier zu sehen ist. Das Absterben der durch Umweltverschmutzung geschwächten Bäume durch den Borkenkäferbefall hat man hier nicht aufgehalten. In Wirtschaftswäldern stellt man dazu z. B. Borkenkäferfallen auf und entfernt geschädigte Bäume, um die Ausbreitung des Borkenkäfer einzudämmen. Mittlerweile erobern aber neue, kleine Bäume das Gelände langsam zurück. Dies sind erstmal vor allem Ebereschen (auch "Quitschen" oder "Vogelbeere" genannt). Einige neue Fichten wachsen auch bereits wieder.
  • 5 Km 4,5: Eckersprung (auf ca. 890 m) - Quelle der Ecker an der ehemaligen innerdeutschen Grenze; südlich davon die neue schmucke Schutzhütte mit Stempelstelle Nr. 136 "Eckersprung" der Harzer Wandernadel. Toilette: Holzhütte mit zwei mobilen Toilettenkabinen ("Dixiklo", kostenlos zugänglich, im Winter allerdings nicht vorhanden).
  • Km 6,1: "Goethemoor" / Königsberg (auf etwa 980 m) - Nach einem steilen Anstieg zur Brockenbahn verläuft der Goetheweg parallel zur Strecke der Brockenbahn. Wenn man Glück hat, begegnet man der historischen Bahn. Der "Neue Goetheweg" ist für Fahrräder gesperrt. Seit 2010 gehören die Stegpassagen mit Treppenstufen an der Bahnstrecke der Vergangenheit an. Der Weg ist jetzt durchgehend auf 3 m Breite ausgebaut.
  • 6 Km 7,2: Brockenstraße / Bahnübergang (auf etwa 1030 m) - ab hier geht es auf der für Kraftfahrzeuge gesperrten Straße steil mit vielen anderen Wanderern zur Brockenkuppe hinauf. Achtung: Die Straße wird auch von Radfahrern benutzt.
  • 7 Km 7,4: Schutzhütte an der "Knochenbrecherkurve" (Straßenkehre auf 1060 m) - Hier findet man die letzte Schutzhütte vor dem Gipfelplateau. Der spitze Holzunterstand ist seitlich geschlossen und schützt so gut vor Wind und Regen. Neben dem Unterstand sind drei Infotafeln zu finden. Stichwort Knochenbrecherkurve siehe hier.
  • 8 Km 8,5: Brocken 1141 m / Gipfelstein - nach dem letzten Anstieg auf der Straße ist es geschafft! Der Gipfel des Brocken ist erreicht. Die Stempelstelle Nr. 9 "Brocken" der Harzer Wandernadel ist übrigens rechts am Brockenhaus zu finden.
Stichwort Knochenbrecherweg bzw. -kurve[Bearbeiten]
Ausschnitt der Brockenkarte von Nehse 1849: Der Knochenbrecherweg ist als "alter Fahrweg" dargestellt.

Der Begriff "Knochenbrecherkurve" für die oberste Straßenkehre der Brockenstraße stammt noch aus der Zeit der Pferdefuhrwerke. Vor dem Bau der Brockenstraße (diese besteht bereits seit mindestens 1849) führte der Fahrweg ausgehend von der heutigen Straßenkurve mit Schutzhütte sehr steil direkt auf das Brockenplateau. Aufgrund des schwierigen Geländes brachen sich die Pferde hier oft die Beine. Daher der Name "Knochenbrecherweg". Im Ausschnitt von Nehse's Brockenkarte (Abbildung rechts) aus dem Jahre 1849, ist die Strecke als "alter Fahrweg" noch enthalten. Die "neue" Brockenstraße, mit deren Bau die schwierige Strecke umgangen wurde, wird aber bereits dargestellt. Seit den 1950er Jahren besteht die Strecke des Knochenbrecherweges nicht mehr.

Im Luftbild von Google Earth bzw. Maps sind im Bereich des ehemaligen Weges mit Stand 04-2012 kurioserweise sogar noch zwei Wege eingezeichnet. Man erkennt aber schnell, dass kein Weg mehr existiert. Der Verlauf der steilen Wegtrasse ist als baumfreie Trasse aber noch gut zu erkennen. Die Strecke gehört heute zur sensiblen Kernzone des Nationalparks am Brocken und darf daher nicht begangen werden.

Im Frühjahr 2012 forderte der Harzclub die Wiedereröffnung des historischen Knochenbrecherweges für Wanderer (als Alternative zur Brockenstraße im letzten Stück aufgrund der Radler und KFZ auf der Straße). Die Forderung stieß beim Nationalpark und den zuständigen Bundesländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt auf negatives Echo (Grund Naturschutz). Weiteres generelles Problem: Gerade besonders schutzbedürftige Fußgänger wie Senioren, Familien mit kleineren Kindern usw. könnten die Strecke aufgrund der Topografie und Oberflächenbeschaffenheit sowieso nicht nutzen. Sie müssten weiter auf der Straße gehen. Als zweite Variante schlug der Harzklub noch die Anlage eines naturnahen Wanderwegs parallel der Brockenstraße vor. Hier standen parallel der Straße (oberhalb der Einmündung des neuen Goethewegs ab Bahnübergang) bis 1989 bergseitig noch die Grenzsicherungsanlagen. Im Luftbild ist der Streifen parallel der Brockenstraße noch gut zu erkennen. [4]

Übrigens gibt es noch einen "Knochenbrecherweg" am Brocken. Und zwar den steinigen Eckerlochstieg von Schierke, der daher teilweise auch passend als "Kniebreche" bezeichnet wird...

Etwas Wanderhistorie: Goetheweg im Wandel der Zeit[Bearbeiten]
Goetheweg Alt / Neu
Diese Aufnahme vom Februar 2008 zeigt den Goetheweg noch vor dem Umbau. Bis 2009 führten Holzstege mit Stufen über den teilweise moorigen Untergrund.

Wenn es einen neuen Goetheweg gibt, wird sich mancher fragen: Wieso neu? Was ist mit dem alten Goetheweg passiert? Ganz einfach: In der wechselvollen Geschichte des Brockens hat sich der Weg, wie auch der Berg, gewandelt.

Alte Wanderkarte von 1912: In der Bildvergrößerung ist oben links der alte Brockenweg zu erkennen.

Wer zum Beispiel in "Meyers Reisebuch" für den Harz von 1901 nachliest, findet auf einer Kartenskizze zum Brocken den Verlauf des historischen Goethewegs: Ausgehend von Betriebsbahnhof Goetheweg querte die alte Route zum ersten Mal die Gleise der Brockenbahn und führte dann abseits der Bahn steil bergauf an den Hirschhornklippen vorbei (heute nicht zugänglich). Dann ging des auf einem sogenannten Knüppeldamm durch den Moorbereich (Goethemoor). Nach der zweiten Bahnquerung führte der alte Goetheweg geradewegs steil den Hang zum Brocken hinauf. Mit der endgültigen Sperrung der innerdeutschen Grenze und auch des Brocken fiel die Route in einen fast 30jährigen Dornröschenschlaf. Die Natur eroberte sich so die Route zwischen 1961 und 1989 zurück.

Mit der Wende 1989 schwoll der Besucherstrom auf den Brocken schlagartig an. Es mussten daher bald greifende Maßnahmen zur Besucherlenkung ergriffen werden. So errichtete man bis 1990 zügig im Bereich des ehemaligen Grenzzauns den neuen Goetheweg parallel der Brockenbahn als nachhaltige Verkehrstrassenbündelung. Die beiden Bahnquerungen entfielen und damit auch zwei potentielle Gefahrenpunkte für Wanderer. Im Bereich des Goethemoores errichtet man eine aufwendigere Steganlage. An den Wegebau von 1990, der als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme umgesetzt wurde, erinnert noch heute ein Gedenkstein. Er ist im Bereich des Bahnübergangs an der Brockenstraße zu finden . Seine Inschrift lautet: "Neuer Goetheweg - Erbaut mit Mitteln der Bundesanstalt für Arbeit 10.09.91. Oberkreisdirektor".

Allerdings war der Neue Goetheweg von 1991 nicht den Anforderungen an eine Wanderstrecke gewachsen, die ganzjährig von bis zu 250.000 Wanderern begangen wird. Gefährlich glatt wurde es auf den Steganlagen besonders bei Regen und Schnee im Winter. Bei sehr viel Schnee konnte die Trasse durch die Stege und unstetige Wegbreite auch nicht fußgerecht planiert werden. Zum Teil nutzten dann Wanderer die geräumte Bahnstrecke als besser gangbare, aber sehr gefährliche Ersatzstrecke. Aufgrund dieser Probleme entschloss man sich zu einem wintersicheren und stufenfreien Ausbau der Strecke. So wurden zwischen 2008 und 2009 500.000 € investiert und ein durchgehend 3 m breiter stufenfreier, geschotterter Wanderweg errichtet. Seit Herbst 2009 kann der Neue Goetheweg damit auch im Winter sicher begangen werden, da er jetzt bei viel Schnee mit einer Pistenraupe planiert werden kann. [3]

Eckerlochstieg von Schierke[Bearbeiten]

Der Eckerlochstieg: An dieser Abbildung wird deutlich, warum der Bergpfad im Volksmund den Beinamen "Kniebreche" erhielt.
Geschafft! Das Gipfelrondell ist erreicht. An diesem traumhaften Wintertag Anfang Februar 2011 wurde man mit einer überwältigenden Fernsicht für die Anstrengung belohnt.

Start in Schierke-Ortsmitte auf etwa 610 m Höhe; Streckenlänge: ca. 6 km von der Ortsmitte bei ca. 2 - 2,5 h Gehzeit einfach; ca. 530 Höhenmeter. Die KFZ-Parkplätze in Schierke sind gebührenpflichtig. Festes Schuhwerk, wie am besten knöchelhohe Bergwanderstiefel, sind wichtig, dann der Eckerlochstieg ist ein attraktiver, aber recht steiniger Bergpfad.

Tipps:

  • Umgehung der Brockenstraße im unteren Bereich: Dazu am oberen Ortsende von Schierke auf der Sandbrinkstraße entlang der Warmen Bode halten. Rechts führt dann eine Brücke über den Bergbach mit Wanderweg zum Eckerlochstieg (Abzweig ist ausgeschildert). Im Wanderplan ist die Strecke auch eingezeichnet. Der Text hier in der Tourenbeschreibung verweist im Abschnitt dagegen auf die Brockenstraße, da diese Strecke etwas kürzer ist.
  • Tipp für Anfänger: Wer für den sicheren Tritt wie die Steinböcke ein "zweites paar Beine" einsetzen möchte, kann wie beim hochalpinen Bergwandern höhenverstellbare Teleskopwanderstöcke verwenden. Alternativ ist natürlich ab Schierke auch komplett die Nutzung der autofreien Brockenstraße möglich (Streckenlänge dann allerdings 11 km einfach statt 7 km). Insbesondere bergauf "zieht" sich die Strecke aber und die Straße wird auch viel von Radsportlern benutzt.

Eckpunkte der Strecke ab Schierke:

  • 1 Startpunkt : Schierke Ortsmitte Kirche (610 m) - Entlang der Brockenstraße bergaufwärts, vorbei am 2 Infopunkt / Rangerstation (Schranke)
  • 3 Km 2,3 : Abzweig Wasserwerk Schluftwasser - Eckerlochstieg - hinter der Brücke von der Brockenstraße nach rechts abbiegen auf den felsigen Fußweg Eckerlochstieg, weiter bis der Weg wieder auf die Brockenstraße trifft und dieser folgen.
  • 4 Km 3,7: Straßenbrücke Schluftwasser - Eckerlochstieg - hier vor der Brücke die Straße verlassen, weiter geradeaus den steilen steinigen Weg hoch.
  • 5 Km 4,4: Eckerloch - Überquerung der Brockenbahn auf dem steinigen Weg, weiter bis zum Eckerloch.
  • Km 4,7: Eckerlochanstieg - Hier ist eine kurze Rast an der Eckerloch-Schutzhütte auf etwa 880 m Höhe möglich. Im Bereich des Rastplatzes steht auch die Stempelstelle Nr. 11 ("Eckerloch") der "Harzer Wandernadel". Dann folgt der steilste Anstieg auf diesem felsigen Weg, links sind die alten Schneisen der Eckerlochschanzen zu sehen, nach 200 m Anstieg erkennt man rechts eine große Lichtung, auf der früher die Gebäude für die Skischanze standen; weiter durch den Wald bergan, wobei man erkennen kann, dass die Bäume immer kleiner werden.
  • 6 Km 5,5 Kreuzung Eckerlochstieg / Brockenstraße (1010 m) - Nach dem Eckerlochanstieg links auf die Straße abbiegen und von hier der Brockenstraße bis zur Gipfelkuppe folgen.
  • [7] Km 5,7: Bahnübergang Brockenbahn - Hier trifft der neue Goetheweg auf die Brockenstraße. Mit vielen Mitwanderern geht es nun die Brockenstraße Richtung Gipfel hinauf.
  • [8] Km 5,9: Schutzhütte an der "Knochenbrecherkurve" (Straßenkehre auf etwa 1060 m) - Hier findet man die letzte Schutzhütte vor dem Gipfelplateau. Der spitze Holzunterstand ist seitlich geschlossen und schützt so gut vor Wind und Regen. Neben dem Unterstand sind drei Infotafeln zu finden (Stichwort Knochenbrecherkurve siehe oben im Abschnitt Goetheweg).
  • [9] Km 7,0: Brocken 1141 m / Gipfelstein - nach dem letzten Anstieg auf der Straße ist es geschafft! Der Gipfel des Brocken ist erreicht. Die Stempelstelle Nr. 9 ("Brocken") der "Harzer Wandernadel" ist rechts am Brockenhaus zu finden.

Heinrich Heine-Weg aus Ilsenburg[Bearbeiten]

Bergbach der Ilse im unteren Laubwaldbereich (unterhalb der Ilsefälle)

Auf dieser Route wanderte 1824 Heinrich Heine vom Brocken herunter. Der Aufstieg erfolgte von Bad Harzburg mit Übernachtung auf dem Brocken.

Start auf ca. 300 m Höhe: ca. 10 km ab dem KFZ-Parkplatz im Ilsetal; von Bahnhof Ilsenburg ca. 13 km). Der Weg verläuft im Bereich des Ilsetals streckenweise direkt auf der Straße oder parallel zu dieser, teilweise auf der gegenüberliegenden Seite der Ilse. Mehrere Fußgängerbrücken ermöglichen das Wechseln zur anderen Flussseite.

Zum oberen Wegabschnitt ist von Heinrich Heine überliefert: "Wenn man die obere Hälfte des Brockens besteigt, muss man an die deutsche Nationaltragödie von Dr. Faust denken. Ich glaube, auch Mephisto muss mit Mühe Atem holen, wenn er seinen Lieblingsberg ersteigt, es ist ein äußerst erschöpfender Weg und ich war froh, als ich endlich das langersehnte Brockenhaus zu Gesicht bekam." (Nachzulesen auf einer Infotafel am ehemaligen Grenzweg).

Hinsichtlich der Quartiersfrage auf seiner Zweitagstour zum Brocken war Heinrich Heine übrigens ein "Schlitzohr". Dazu erzählt er in seiner Harzreise von 1824:

"Ich fand das Haus voller Gäste, und wie es einem klugen Manne geziemt, dachte ich schon an die Nacht, an die Unbehaglichkeit eines Strohlagers; mit hinsterbender Stimme verlangte ich gleich Tee, und der Herr Brockenwirt war vernünftig genug einzusehen, dass ich kranker Mensch für die Nacht ein ordentliches Bett haben müsse. Dieses verschaffte er mir in einem engen Zimmerchen, wo schon ein junger Kaufmann, ein langes Brechpulver in einem braunem Oberrock, sich etabliert hatte."[5]
Unterwegs im Ilsetal kurz vor dem Unterstand "Bremer Hütte" (Bereits oberhalb der Ilsefälle auf rund 550 m Höhe): Orkane der vergangenen Jahre haben den Nadelwald gefällt. So reicht der Blick jetzt bis zum Brocken.

Eckpunkte der Strecke ab Ilsenburg:

  • Startpunkt 1 Parkplatz Ilsetal (290 m) - Entlang der Straße (oder schöner auf dem Wanderweg am Bergbach) durch das untere Ilsetal Richtung Westen folgen. Den Abzweig zur Plessenburg links liegen lassen und weiter geradeaus bis zur Straßenabzweigung links Richtung Brocken laufen.
  • Oberes Ilsetal - weiter der Straße folgen, vorbei an den Ilsefällen, nach weiteren 500 Metern zweigt rechts (nach der Straßenbrücke) ein Forstweg ab, der 100 Meter höher links in einen schmalen felsigen Pfad übergeht, diesem Pfad ca. 1 km folgen
  • 2 Bremer Hütte (550 m) - Hier zweigt vom Fahrweg schrägt links der ausgeartete Wanderpfad ("Bremer Pfad") Richtung Stempelbuche ab. Im Bereich der heutigen Schutzhütte, die aus dem Jahr 2008 stammt, errichteten Bremer Wanderfreuende bereits im 18. Jahrhundert eine erste Pausenhütte. Daher der Name "Bremer Hütte".
  • 3 Stempelsbuche (665 m) - der Pfad mündet nach rechts in einen breiten Waldweg, welcher nach 500 m die Stempelsbuche (auf vielen Karten falsch eingezeichnet) erreicht, hier befinden sich eine Schutzhütte und der Baumstumpf der alten Stempelsbuche sowie zwei neu gepflanzte Buchen, weiter dem breiten Weg Richtung Westen folgen, weiter auf dem breiten Weg
  • Wegkreuzung zum Hirtenstieg / Hermannsklippe (765 m) 4 - Der Weg erreicht die Hermannsklippe (ist nicht beschildert). Von hier kann man den gesamten Nordharz überblicken. 50 m weiter befindet sich die Wegkreuzung zum Hirtenstieg Richtung Süden zum Brockengipfel (Rastplatz mit Bänken).
  • Hirtenstieg und Gipfel - der Hirtenstieg ist das steilste Stück des Weges mit teilweise bis zu 20 % Steigung, er verläuft auf dem alten Plattenweg der Grenztruppen der DDR, vorbei an der Bismarckklippe, einer Schutzhütte und dem Kleinen Brocken erreicht man den Brockengipfel.
  • Gipfel - Besuchen sollte man unbedingt das Gipfelrondell mit dem Gipfelstein. Die Stempelstelle Nr. 9 ("Brocken") der "Harzer Wandernadel" ist übrigens rechts am Brockenhaus zu finden.

Von Drei Annen Hohne über den Glashüttenweg[Bearbeiten]

Die einfache etwa 12,5 km lange Strecke beginnt am Startpunkt der Brockenbahn bei 1 Drei Annen Hohne. Der Wanderweg mit rund 600 Höhenmeter verläuft über geschotterte Fahrwege, sowie die letzten 4 km auf der asphaltierten Brockenstraße. Insbesondere die 2,5 km auf der Brockenstraße zwischen Brockenbett und dem Bahnübergang „ziehen sich“.

"Wilder Harz" - Blick von der Leistenklippe über die Grenzklippe zum Brocken

Unterwegs gibt es am (2 Trudenstein) nach 2,5 km bereits den ersten Talblick. Ein weiterer Zwischenstopp bietet sich am Urwaldsteig an. Der hölzerne Stichweg erschließt den Bergurwald nahe der Ilsequellen auf 900 m Höhe (3). Um die Wanderung abwechslungreicher zu gestalten, bietet es sich auf dem Rückweg an, einen kleineren, aber attraktiven Umweg über den „Hohenkammgratweg“ einzubauen. Dazu den Glashüttenweg kurz nach dem Brockenbett bei 4 verlassen und über den „Forstmeister Sielz-Weg“ Richtung Hohnekamm marschieren. Von hier erschließt der kleine, naturnahe Gratweg den wilden Hohnekamm mit seinen Felsklippen. Gipfelpunkt ist hier die Leistenklippe mit attraktivem Talblick (5). Vorbei am Hohnekopf erreicht man über kleine Wanderpfade kurz vor drei Annen Hohne wieder den Glashüttenweg (Weiteres zum Hohnekamm siehe Artikel Nationalpark Harz).

Von Wernigerode entlang der Holtemme[Bearbeiten]

Aufstieg zum Brocken entlang der Holtemme
Blick auf die Holtemme in der "Steinernen Renne". Über etwa 200 Höhenmeter fließt hier die Holtemme als rauschender Bergbach über zahlreiche Granitblöcke zu Tal. Die Steinerne Renne war bereits Mitte des 19. Jahrhunderts eine gern besuchte Natursehenswürdigkeit im Harz. Ein Teil des Wassers wird übrigens zur Stromerzeugung genutzt.

Start in Wernigerode auf rund 250 m Höhe: etwa 17,5 - 18,5 km einfach; 4 - 5 1/2 h Gehzeit einfach; als Tagestour recht anspruchsvolle Strecke mit etwa 900 Höhenmetern.

Tipps:

  • Nutzung der Harzquerbahn von Wernigerode bis zum Bahnhof Steinerne Renne (dadurch kann man etwa 5 km einfache Strecke "sparen"). Wer möchte, kann den Aufstieg auch auf zwei Tage aufteilen und im Gasthof "Steinerne Renne" noch mal übernachten.
  • Alternativ ist natürlich auch die Nutzung der Brockenbahn auf einer Strecke möglich. So kann man zum Beispiel bergauf mit der Bahn fahren und bequem hinunter wandern.
  • Variante 2-Tagestour: Die komplette Brockentour ab Wernigerode eher nur was für Sportliche an eher langen Sommertagen. Gemütlicher und mit weniger Stress verbunden ist eine 2-Tagestour mit Übernachtung auf dem Brocken. So hat man beim Aufstieg oder besser während des Abstiegs z. B. noch genügend Zeit, die Felsenwelt am Renneckenberg oder auch am Hohnekamm zu erkunden (siehe Artikel Nationalpark Harz). Bei schönem Wetter kann man zusätzlich auch noch den Sonnenuntergang bzw. -aufgang auf der dann leeren Brockenkuppe genießen.

Eckpunkte der Strecke ab Wernigerode:

  • 1 Ausgangspunkt
  • etwa Km 6: Bahnübergang unterhalb Haltepunkt "Steinerne Renne" an der Harzquerbahn (330 m) 2 - Wer von Haltepunkt "Steinere Renne" hier die Brockenwanderung startet, spart sich ca. 5 - 6 km Wegstrecke im Bereich Wernigerode. Die Fahrt mit der Schmalspurbahn ab dem Bahnhof Wernigerode kostet 2 € für einen Erwachsenen (Datenstand 06-2007). Im Bereich der Harzquerbahn kann ein Blick in ein kleines Wasserkraftwerk geworfen werden (Schaufenster).
→ Oberhalb der Harzquerbahn wandert man auf einem landschaftlich schönen, aber steinigen und steilen Bergpfad entlang der Holtemme. Die Holtemme ist in diesem Bereich ein rauschender Bergbach mit zahlreichen kleineren Wasserfällen. Wer lieber auf Forststraßen unterwegs ist, findet am östlichen Talhang die "Bielsteinchaussee", die ebenfalls zum Gasthof "Steinerne Renne" hinauf führt.
  • etwa Km 8,5: Gasthof "Steinerne Renne" (560 m) 3 - Der Gasthof "Steinerne Renne" ist die letzte Einkehrmöglichkeit vor dem Brocken. Das historische Bauwerk steht direkt am steilen Wildbach. Hier am Haus steht auch die Stempelstelle Nr. 28 ("Gasthaus Steinerne Renne") der "Harzer Wandernadel".
→ Vom Gasthof "Steinerne Renne" wandert man auf Fahrwegen gemächlich weiter bergan. Nach ca. 2 km geht der Fahrweg (Kennzeichnung roter Kreis in weißem Dreieck) in den "Höllenstieg", einen schönen naturnahen Waldpfad über. Rechts des Weges liegt ein kleines Moor, das Quellgebiet der Holtemme (auf etwa 650 m Höhe). Auf den nächsten 250 Höhenmetern wird der Wanderpfad wieder steiler.
  • etwa Km 13,5: Brockenstraße bzw. "Am Brockenbett" (890 m) 4 - Etwas abseits der Brockenstraße liegen hier die "Brockenkinder" (Felsklippen im Wald ohne Aussicht; über Stichpfad rechter Hand kurz vor dem Erreichen der Straße zugänglich). An der Straße liegt auch eine Schutzhütte bzw. ein Toilettenhäuschen mit Dixis (nur im Sommer vorhanden). Am nahen Abzweig "Gelber Brink" findet sich ein Rastplatz mit Bank-Tisch-Kombination. An der Infotafel hängt die Stempelstelle Nr. 22 ("Gelber Brink / Abzweig Brockenstraße") der "Harzer Wandernadel". Interessant ist etwas weiter an der Straße auch der Urwaldstieg des Nationalparks, ein 200 m langer Holzsteg, der den natürlichen Wald auf 900 m Höhe in der Kernzone des Nationalparks vorstellt. Der Steg ist endet mit einer überdachten Kanzel mitten im Wald. Von hier kann man in der Stille des Urwaldes das Rauschen der Ilsequellen hören.
→ Weiter geht es mäßig ansteigend über die Brockenstraße Richtung Gipfel. Die Strecke bis zum Bahnübergang an der Brockenbahn "zieht" sich besonders bergauf. Achtung: Die Straße wird auch von Radfahrern benutzt.
  • etwa Km 17: Brockenstraße / Bahnübergang Brockenbahn (auf rund 1020 m) - Hier mündet der Goetheweg von Torfhaus kommend auf die Brockenstraße. Mit vielen Mitwanderern geht es jetzt noch mal steil zum Brockengipfel hinauf.
  • etwa Km 17,2: Brockenstraße / Schutzhütte an der Straßenkehre (1060 m) 5 - Hier findet man die letzte Schutzhütte vor dem Gipfelplateau. Der spitze Holzunterstand ist seitlich geschlossen und schützt so gut vor Wind und Regen. Neben dem Unterstand sind drei Infotafeln zu finden.
→ Weiter im Völkermarsch auf der Brockenstraße. Spätestens am 1100 m Schild an der Straße weiß man: Gleich ist es geschafft!
  • etwa Km 18,5: Brockengipfel / Gipfelrondell - Das Ziel ist erreicht. Die Stempelstelle Nr. 9 ("Brocken") der "Harzer Wandernadel" ist rechts am Brockenhaus zu finden.
Panorama: Du kannst das Bild waagerecht scrollen.

Von Braunlage über den Dreieckigen Pfahl[Bearbeiten]

Winterwanderung von Braunlage zum Brocken (Teil 1)
Der untere Bodefall. Wichtig zu Wissen: Die Tour ab Braunlage ist bei viel Schnee zu Fuß wohl nicht möglich, da es dann streckenweise wohl nur gespurte Loipen und keine Winterwanderwege gibt. Auf den Loipen besteht aus Sicherheitsgründen teilweise Laufverbot für Fußgänger.. Ob davon auch die beschriebene Strecke betroffen ist, ist mit Stand 01-2012 nicht bekannt. Bei dieser Tour Anfang Februar 2008 lagen in Braunlage etwa 5 cm Schnee, am Dreieckigen Pfahl auf 870 m knapp 10 cm. Die Wege waren so aufgrund der zu geringen Schneehöhe nicht gespurt. Eine Winterwanderung war mit dieser Schneehöhe aber noch gut möglich. Auf dem Brocken lag dann aber schon deutlich mehr Schnee (rund 50 cm).

Start in Braunlage an der Gondelbahn auf rund 570 m Höhe. Streckenlänge: etwa 11,7 km einfach mit ca. 600 Höhenmetern. Der Großparkplatz an der Seilbahn ist gebührenpflichtig. Nächste Bushaltestelle zur Gondelbahn ist die Haltestelle Trinitatiskirche (etwa 7-10 Gehminuten). Für Fahrräder ist der Neue Goetheweg parallel der Brockenbahn gesperrt.

Tipps:

  • Nutzung der 2,8 km langen Wurmbergseilbahn beim Aufstieg: Dann nur knapp 9 km einfach mit rund 350 Höhenmetern. Vom Wurmberg gehen die ersten 2,5 km erstmal auch gemütlich über rund 170 Höhenmeter bergab. Also immerhin 230 der 400 mit der Seilbahn gewonnen Höhenmeter bleiben einem beim Aufstieg zum Brocken erhalten. Vom Wurmberg mit seinem attraktiven Brockenblick erscheint der Brocken sehr nah. Und in der Tat: Von hier oben sind es auch nur 4,7 km Luftlinie zu Brocken. Zu Fuß muss man aber das obere Tal der kalten Bode westlich umgehen. So ergeben sich die rund 9 km Wegstrecke.
  • Wem 25 km als Tageswanderung zu weit sind, der kann zurück auch nach Torfhaus (8,5 km einfach) oder Oberbrück (8 km einfach) absteigen. Von beiden Ansiedlungen besteht Busanschluss zurück nach Braunlage.
  • Für die Sportasse: Drei-Gipfel-Tour: Wer sehr sportlich ist, kann nach dem Besuch des Wurmberg und Brockens noch die Achtemannshöhe erklimmen. Dann hat man die drei höchsten Aussichtsberge im Harz auf einer Tagestour besucht. Falls auf dem Rückweg noch Reserven vorhanden sind, am Dreieckigen Pfahl den Wanderweg mit der Markierung "Roter Kreis auf weißem Hintergrund" einschlagen. Dieser bringt einen vorbei an der Aussichtskanzel am Bodebruch (Blick auf das Moor) und entlang der noch jungen, Warmen Bode zur Achtermannshöhe (etwa 130 Höhenmeter im Anstieg). Von der baumfreien Felskuppe der Achtermannshöhe hat man einen sehr schönen Blick zurück zum Brocken, hinüber zum Wurmberg und über weitere Teile des Hochharzes. Im Abstieg führt einem die Markierung "Roter Kreis auf weißem Hintergrund" abwärts über Fahrwege zum Rastplatz Bärenbrücke. Ab hier geht es auf den Wanderweg entlang der Warmen Bode zurück nach Braunlage. Die Variante "Achtermannshöhe" ist im Wanderplan unter Literatur blau gestrichelt eingezeichnet.

Eckpunkte der Strecke ab Braunlage:

  • Km 0 (auf etwa 570 m) Großparkplatz an der Talstation der Wurmbergseilbahn - Oberhalb der Talstation der Seilbahn finden sich Hinweisschilder mit Ziel Brocken / Dreieckiger Pfahl.
  • Km 1,0 Abzweig Bodeweg - links über die Brücke gehen und dann gleich rechts in den naturnahen Wanderweg entlang der Warmen Bode einbiegen. Achtung: Nicht geradeaus dem ausgeschilderten "Brockenweg" folgen, hier läuft man bis zur Bärenbrücke 2 km auf einer eintönigen, meist asphaltierten Forststraße!
  • Km 1,4 Unterer Bodefall (auf etwa 630 m) - etwa 2 m hohe Kaskade im Wildbach der Bode.
  • Km 2,4 Oberer Bodefall (auf etwa 670 m) - Der "Obere Bodefall" ebenfalls etwa 2 m hoch. Gemütlicher Rastplatz: Unter einem großen Nadelbaum nahe des Wasserfall steht eine Bank (Leider ohne Lehne).
  • Km 3,3: Bärenbrücke (auf etwa 720 m) - Rastplatz (Bank-Tisch-Kombination) mit Schutzhütte ("Rieche Hütte"). Am Rastplatz die kleine, steinerne Bärenbrücke queren und dann gleich links auf den geschotterten Fahrweg einbiegen.
  • Km 4,7: Abzweig bzw. Kurve am Wegstein "Böser Hund" (auf etwa 785 m) - Hier rechts halten und der Ausschilderung zum Dreieckigen Pfahl folgen. Man verlässt nun das Tal der Warmen Bode. Links kommt im Winter die Loipe von der Achtermannshöhe herunter. Im Sommerhalbjahr ist diese Strecke für Wanderer aus Naturschutzgründen gesperrt.
  • Km 5,0: Abzweig an der ehemaligen innerdeutschen Grenze (auf etwa 795 m am Sattel) - Ab hier gibt es zwei Wege, die weitgehend parallel zum Dreieckigen Pfahl laufen:
1. Den Fahrweg auf der niedersächsischen Seite (dazu am Verzweig links halten).
2. Den Kommenenweg auf dem ehemaligen Grenzstreifen, der schon zu Sachsen-Anhalt gehört (dazu am Verzweig geradeaus gehen und sich dann auf dem weitgehend baumfreien Grenzstreifen links halten)
Beide Wege sind in etwa gleich lang. Die Kilometrierung hier bezieht sich auf den niedersächsischen Fahrweg.
  • Km 6,8 Dreieckiger Pfahl (auf etwa 875 m) Infotafel mit Karte; Rastplatz mit Schutzhütte auf dem ehemaligen Grenzstreifen; Toilettenhäuschen (Dixies sind nur im Sommerhalbjahr vorhanden; das Blockhäuschen mit überdachten Bänken liegt am Fahrweg etwa 100 m nordwestlich des dreieckigen Pfahl). Infos zum Dreieckigen Pfahl. Am Toilettenhäuschen hängt übrigens die Stempelstelle 168 der "Harzer Wandernadel".
Winterwanderung von Braunlage zum Brocken (Teil 2)
"Völkerwanderung" auf dem Goetheweg am Königsberg: Blick vom "Km 8,2"zurück auf den steilen Anstieg, der zur Brockenbahn hinauf führt. An solch einen prachtvollen Wintertag, der dazu noch ein Sonntag war, ist man hier oben natürlich nicht alleine. Die Hintergrundbeschriftung ist in der Vergrößerung lesbar.
  • ab Km 8,2: Neuer Goetheweg parallel der Brockenbahn (auf etwa 950 bis 1000 m) - Nach einem steilen Anstieg zur Brockenbahn verläuft der Goetheweg parallel zur Strecke der Brockenbahn. Wenn man Glück hat, begegnet man der historischen Bahn. Hier oben am Hang des Königsbergs öffnet sich auch das erste mal eine weite Rundsicht Richtung Westen und Norden. Etwas weiter am Weg ist auch Torfhaus zu sehen. Die Gestalt der Nadelbäume wird hier oben aufgrund der Witterung schon gedrungener. Man merkt, dass sich die Baumgrenze nähert. Seit 2010 gehören die Stegpassagen mit Treppenstufen beim Goethemoor an der Bahnstrecke der Vergangenheit an. Es wurde ein durchgehender, 3 Meter breiter, winterfester Weg errichtet. Im Winter kann die neue Strecke jetzt mit einer Pistenraupe planiert werden, so dass man auch in der kalten Jahreszeit hier problemlos entlang wandern kann. Für Fahrräder ist der Weg gesperrt.
  • Km 10,4: Brockenstraße/Bahnübergang (auf etwa 1020 m) - ab hier geht es auf der für Kraftfahrzeuge gesperrten Straße steil zur Brockenkuppe hinauf. Achtung: Die Straße wird auch von Radfahrern benutzt. Am besten links gehen, damit man die entgegenkommenden RadlerInnen im Blick hat.
  • etwa Km 10,5: Schutzhütte an der Straßenkehre (auf etwa 1050 m) - Hier findet man die letzte Schutzhütte vor dem Gipfelplateau. Der spitze Holzunterstand ist seitlich geschlossen und schützt so gut vor Wind und Regen. Neben dem Unterstand sind drei Infotafeln zu finden.
  • Km 11,7: Brocken 1141 m / Gipfelstein - nach dem letzten Anstieg auf der Straße ist es geschafft! Der Gipfel des Brockens ist erreicht.

Von Bad Harzburg über die Eckertalsperre und den Hirtenstieg[Bearbeiten]

"Brocken-Nordrampe" am ehem. Grenzweg: Der Berg ruft
Blick zurück auf die Eckertalsperre
Endlich: Der lang ersehnte Gipfelblick aus dem Bereich des Kleinen Brocken

Der Weg von Bad Harzburg hinauf zum Brocken ist sicher nicht ganz einfach, aber sehr lohnend. Die abwechslungsreiche Strecke besitzt rund 1000 Höhenmeter, die auf etwa 14,5 - 15 km Wegstrecke überwunden werden müssen. Vorteil: es gibt zwei Einkehrstationen am Weg (Molkenhaus und Rangerstation Scharfenstein)

Tipps:

  • Parken in Bad Harzburg: Wer mit dem Auto zu einer Tageswanderung anreist, parkt am besten auf dem 1 Großparkplatz am südlichen Ortseingang im Bereich der B 4 . Von hier kann man auf einer Fußgängerbrücke die Bundesstraße queren und gelangt direkt in den Wanderwegeinstieg am Fuß des Ettersberges. Von hier sind es "nur" etwa 12,5 km einfach bis zum Brocken. Bezüglich der Höhenmeter sind die 2 km weniger aber fast nicht relevant, da es erst von hier steiler bergauf geht.
  • bequeme und attraktive Rundtour ab Bad Harzburg: Eine attraktive Variante ist es, ab Bad Harzburg mit dem Bus über die B 4 nach Torfhaus aufzufahren. Von hier geht es über den Goetheweg zum Brocken und dann über die unten beschriebene Strecke bergab zurück nach Bad Harzburg. Vorteile dieser Tourenvariante: Man kann so noch das Nationalparkzentrum in Torfhaus, sowie den Moorsteg am Torfmoor besichtigen. Auch hat man bedeutend weniger Höhenmeter im Anstieg: nur rund 400 statt 1000 Höhenmeter. Des Weiteren ist die Tour abwechslungsreicher, da man keine Route doppelt läuft.
  • Für Sportasse als Tagestour oder gemütlicher als 2-Tagestour mit Übernachtung auf dem Brocken: Rundtour über den Brocken mit Rückweg über den Neuen Goetheweg und den Pionierweg entlang der oberen Ecker. Den Einstieg in diesen attraktiven Wanderpfad entlang der Ecker findet man am 2 Eckersprung. Wählt man diese Variante, muss man zum Rückweg noch rund 4,5 bis 5 km dazu addieren. Als Tagestour wären das dann 33 - 34 km mit 1000 Höhenmeter. Das ist nur was für echt Sportliche an eher langen Sommertagen. Gemütlicher und mit weniger Stress verbunden ist in diesem Fall eine 2-Tagestour mit Übernachtung auf dem Brocken. Bei schönem Wetter kann man zusätzlich auch noch den Sonnenuntergang bzw. -aufgang auf der dann leeren Brockenkuppe genießen.

Eckpunkte der Strecke von Bad Harzburg über die Eckertalsperre und den Hirtenstieg:

  • Km 0: Bad Harzburg Bahnhof (238 m) 1 - Beginn der Tour
  • Km 1: Fußgängerzone Bad Harzburg - Auch an heißen Tagen ist es unter den großen Bäume angenehm kühl. Radler können übrigens die Fußgängerzone problemlos östlich auf Parallelstraßen umfahren.
  • Km 2,3: Querung der Bundesstraße B 4 (307 m) 2 - Ist für Wanderer am besten über die langgezogene Fußgängerbrücke problemlos möglich. Von hier gibt es verschiedene Wanderwege hinauf zum Molkenhaus. Man kann z. B. über die Sennhütte aufsteigen oder aber den Wanderpfad über den Ettersberg nehmen. Radler fahren am besten über die KFZ-freie Fahrstraße (Asphalt) zum Molkenhaus auf (Ausschilderung "Märchenwald" an der B 4 beachten).
  • Km 5: Molkenhaus (525 m) 3 - Das Molkenhaus lädt zur Einkehr ein. Hier errichtete der Nationalpark einen Wildtierbeobachtungspunkt sowie einen Spielplatz (liegt ca. 300 m südlich der Hütte). Vom Molkenhaus geht es auf einem geschotterten Fahrweg weiter zum "Rastplatz Luisenbank".
  • Km 5,6: Muxklippe (550 m) 4 - Bei einem steinernen Kreuz (Kriegerdenkmal für Gefallene im I. Weltkrieg) gibt es eine kleine Felsklippe mit Blick in das Eckertal.
→ Weiter geht es über den geschotterten Fahrweg Richtung Süden. Kurz vor dem Rastplatz Luisenbank öffnet sich der Hochwald. Stürme haben die Nadelbäume gefällt. Nun öffnet sich hier das erste mal ein attraktiver Blick auf die Eckertalsperre, die Scharfensteinklippe und den Brocken.
→ Wer möchte, kann als Wanderer auf einem Pfad durch den gefällten Waldbereich parallel zum Rastplatz Luisenbank abkürzen (Hinweisschild "Eckertalsperre" am geschotterten Fahrweg vorhanden).
  • Km 7,1: Rastplatz Luisenbank (601 m) 5 - Rastplatz mit offener Schutzhütte und auch Bänken vor der Hütte.
→ Von Rastplatz "Luisenbank" läuft man über asphaltierte Fahrwege zum Eckerstaudamm hinab. Kurz vor der Sperrmauer gibt es eine längere Treppe.
  • Km 7,5: Sperrmauer Eckertalsperre auf rund 540 m Der Treppenweg führt hinab zur Staumauer. Von der Sperrmauer kann man zum Brocken schauen. Auf der Sperrmauer erinnert ein Grenzstein an den kalten Krieg. Die ehemalige innerdeutsche Grenze verlief direkt über die Staumauer und durch den Stausee. An der Ostseite der Sperrmauer findet sich Stempelstelle Nr. 1 der "Harzer Wandernadel".
Km 7,7 - 8,5: Wurzelpfad an der Eckertalsperre - Vom schönen Brockenblick nicht zu sehr ablenken lassen, da man sonst stolpert. MTB'ler werden Spaß an diesem Wegstück haben – Tourenräder schiebt man lieber. Achtung: Es sind viele Wanderer unterwegs.
Km 8,5 - 9,8: holpriger Fahrweg an der Eckertalsperre - Schöne Wegstrecke; für MTB problemlos fahrbar, für Tourenräder mit etwas Vorsicht auch.
Km 9,8 - 10,1: Wurzelpfad zur Rangerstation Scharfenstein 6 - Auch hier gilt: MTB'ler werden Spaß an diesem Wegstück haben. Tourenräder schiebt man lieber, bzw. man umgeht das Stück Wurzelpfad über Fahrwege südlich davon (siehe OpenStreetMap). Im Bereich einer größeren Wegkreuzung findet sich eine größere Waldwiese. Die noch stehenden Mauerreste gehörten einmal zum Viehhof Scharfenstein. Vom der Wegkreuzung sind es nur noch rund 400 m über geschotterte Fahrweg bis zur Rangerstation Scharfenstein.
  • Km 10,5 : Rangerstation Scharfenstein (643 m) 7 - Die Station des Nationalpark Harz besitzt eine kleine Selbstbedienungstheke für Speisen und Getränke (geöffnet im Sommerhalbjahr). Hier steht auch die Stempelstelle Nr. 2 der "Harzer Wandernadel". Von der "Scharfensteinhütte" kann man in etwa 15 Minuten über einen Bergpfad zur Scharfensteinklippe aufsteigen (Schöne Aussicht auf die Eckertalsperre, zum Brocken und nach Torfhaus).
Beginn der "Brockennordrampe" / Hirtenstieg - Gegenüber der Rangerstation beginnt der ehemalige Militärweg aus den Zeiten des kalten Krieges, der bis zum Brocken hinauf führt. Ab hier heißt es für Wanderer, MTB'ler und Tourenradler gleichermaßen nur noch: Du und der Berg. Bis zum Brockengipfel gilt es, rund 500 Höhenmeter zu überwinden. Der ehemalige Militärweg (Kolonnenweg) besitzt zahlreiche längere Rampen mit ca. 15 - 20 % Steigung. Eben wird es bis zum Gipfel nicht mehr. Es bietet sich an, bei den Verschnaufpausen den Blick Richtung Norden schweifen zu lassen. Je höher man kommt, um so eindrucksvoller wird das Panorama und je kleiner die Nadelbäume.
  • Km 11,6: Verzweig Heinrich-Heine-Weg (765 m) 8 - Hier stößt der von Ilsenburg kommende Heinrich-Heine-Weg auf den Grenzweg. Rastplatz mit Tischen und Bänken. 50 m weiter im Bereich des Heinrich-Heine-Wegs nach Ilsenburg findet man übrigens linkerhand die kleine unbeschilderte Hermmannsklippe.
  • Km 13: Bismarckklippe auf ca. 900 m - Die Felsklippe im Bereich des Weges ist nicht begehbar.
Der Eiserner Tisch im Tiefschnee des Spätwinters. Leider fehlen besonders für den Sommer Bänke am Tisch.
  • Km 13,3 Rastplatz "Eiserner Tisch" auf rund 970 m - kleine Spitzdach-Schutzhütte. Die Stahlkonstruktion des "Eisernen Tisches" steht rund 80 m oberhalb der Schutzhütte nahe eines Trafohäuschens am Weg. Es fehlen leider Bänke.
Der Eiserne Tisch stammt nicht, wie man wahrscheinlich zuerst vermuten würde, aus der Zeit der Grenzanlage des Kalten Krieges, sondern er ist der letzte Überrest der Ski- und Wanderhütte des "hannoveranischen Ski- und Sportclubs" an dieser Stelle von vor dem II. Weltkrieg. Diese Skihütte hatte im Inneren einen eingebauten Tisch. 1945 gegen Kriegsende, als noch starke Kampfhandlungen im Brockengebiet stattfanden, wurde die Hütte von den Alliierten zerstört. Grund war, das sich in vielen Ski- und Wanderhütten im Harz noch deutsche Kämpfer verschanzt hatten. Nach dem Ende des II. Weltkriegs wurde die Hütte nicht wieder aufgebaut. Und zwar vermutlich aufgrund der Lage an der innerdeutschen Grenze, die ab 1961 dann komplett zur Sperrzone wurde. Im Eisernen Tisch kann man noch heute Einschusslöcher bzw. Löcher von eingeschlagenen Granatsplittern erkennen.[6]
  • Km 13,5 "Kleiner Brocken" 1018 m - Der "Hirtenstieg" wird das erste mal seit der Rangerstation Scharfenstein wieder merklich flacher. Endlich wird auch das lang ersehnte Ziel wieder sichtbar: Der Gipfel des "richtigen" Brocken. Um dort hinauf zu gelangen, muss man aber noch den Schlussanstieg auf die Brockenkuppe absolvieren.
  • Km 14,5: Brockengipfel 1141,1 m - Das Ziel ist erreicht.

Winterbesteigung[Bearbeiten]

So sah Goethe den Brocken auf seiner Winterbesteigung ausgehend von Torfhaus am 10. Dezember 1777. Der genaue Standort, an dem Goethe diese Skizze angefertigt hat, ist nicht überliefert.

Bei schönem sonnigen Winterwetter mit Temperaturen von 0 bis - 5 Grad Celsius und vor allem wenig Wind ist die Besteigung des Brocken auch in der kalten Jahreszeit ein unvergessliches Erlebnis. Insbesondere bei so genannten Inversionswetterlagen (stabiles Hochdruckgebiet über dem östlichen Mitteleuropa mit kalter, feuchter Luft in den Tälern und wärmerer Luft in der Höhe) kann man auf dem Brocken bei stahlblauem Himmel die Sonne und die Fernsicht genießen, während die Menschen unten im Tal im trüben Nebel frieren. Dies wusste bereits Goethe zu schätzen, der den Berg u. a. am 10. Dezember 1777 von Torfhaus aus bestieg. Die Fahrstraße ab Schierke wird regelmäßig geräumt und gestreut. Die Brockenbahn verkehrt natürlich auch im Winterhalbjahr.

Auch der Gotheweg ab Torfhaus wird seit dem Umbau an der Brockenbahn mit einer Pistenraupe planiert. Die Route kann so nun auch gut im Winter bei mehr Schnee begangen werden. Alternativ kann man auch ab Oderbrück bzw. vom Parkplatz am Soldatenfriedhof über präparierte Winterwanderwege zum Goetheweg gelangen. Die Winterwanderwege sind allerdings teilweise auch gespurte Loipen, die begangen werden dürfen. Gegenseitige Rücksichtnahme ist also erforderlich.

Wintersportmöglichkeiten direkt auf dem Berg gibt es weder für Alpinisten noch für Freunde des nordischen Skisports.

Die Loipen enden im Bereich Eckersprung kurz vor dem steilen Anstieg zur Brockenbahn. Ab hier ist der Weg nur noch bis zur Brockenstraße auf 3 m Breite planiert. Auch als Skater sollte man an schönen Hauptbesuchstagen im Winter von einer Nutzung des neuen Goetheweges entlang der Bahnstrecke aber besser Abstand nehmen, da viele Wanderer unterwegs sind und der Weg mit 3 m Breite für eine Begegnung "sportlicher Skater" / Wanderer zu schmal ist (also am besten abschnallen). Die Brockenstraße ist sowieso geräumt und gestreut. Spätestens hier muss man dann abschnallen und tragen.

Panorama: Du kannst das Bild waagerecht scrollen.
Wintertraum am Gipfelrundweg: Links ist der Turm der Wetterwarte zu erkennen. Die kleine Hütte links von der Wetterwarte gehört übrigens zum Brockengarten, der vorne hinter dem Zaun im Winterschlaf liegt.
Wintertraum am Gipfelrundweg: Links ist der Turm der Wetterwarte zu erkennen. Die kleine Hütte links von der Wetterwarte gehört übrigens zum Brockengarten, der vorne hinter dem Zaun im Winterschlaf liegt.

Mit dem Fahrrad[Bearbeiten]

Unterwegs im Ilsetal per Rad Richtung Brocken. Hier der Fahrweg an den unteren Ilsefällen. Die Strecke ist von Norden her eine schöne Auffahrt auf den Brocken

Brockenstraße ab Schierke[Bearbeiten]

Die asphaltierte Straße ist der einzige Weg für Straßenradsportler auf den Berg. Auch für Tourenradler ist dies die beste und einfachste Strecken hinauf zum Gipfel.

Hinweise:

  • Die marode Brockenstraße wurde zwischen 2008 und 2011 weitgehend saniert. Zwischen dem Verzweig Gelber Brink / Ilsenburger Chaussee auf 900 m Höhe am Brockenbett und Schierke Ortseingang auf 600 m Höhe wurde die Straße grundsaniert und mit einer neuen Asphaltdecke versehen (Befahrung Ende April 2012). Hier kann man als Radler die Straße nun auch ohne vollgefedertes Fahrrad gut bergab fahren. Aber Achtung: Es sind hin und wieder Wanderer unterwegs und zum Teil liegen einzelne Schotterbrocken vom geschotterten Bankett auf der Fahrbahn. Diesbezüglich besonders in den Kurven acht geben!
  • Im oberen Bereich wurde die Straße nicht komplett erneuert. Aber die größten Schäden und Schlaglöcher wurden auch hier behoben.
  • Speziell im oberen Straßenabschnitt sind viele Wanderer unterwegs, gegenseitige Rücksicht ist geboten. Als Radfahrer: frühzeitig klingeln, bergab die Wanderer mit möglichst großem Bogen und nur mit mäßiger Geschwindigkeit überholen. Als Wanderer: Nicht in 4 und 5er Reihen die gesamte Straßenbreite in Beschlag nehmen. Hunde an die kurze Leine nehmen. Insbesondere keine dünnen, z. T. nur sehr schwer erkennbaren Hundeleinen quer über die Straße spannen (gefährliche Sturzfallen für Radfahrer und das Tier). Wenn alle etwas mitdenken, ist genug Platz für alle da.
  • Des Weiteren wird die Strecke auch von Pferdefuhrwerken benutzt.

Durch das romantische Ilsental ab Bad Harzburg[Bearbeiten]

Vom Ilsenburg kann man ideal per Tourenrad / Tourenpedelec zum Brocken auffahren. Die Strecke führt zwischen Ilseburg und Einmündung Brockenstraße über gut bis befriedigend fahrbare Schotterwege in Tallage. Die munter rauschende Ilse begleitet einem während des Anstiegs. Im oberen Abschnitt wird es etwas steiler. Wer ohne Pedelec unterwegs ist, benötigt hier schon etwas Kondition. Wer Ein Pedelec nutzt sollte schon ein E-Bike mit mindestens 400 Wh Akku besitzen . Denn von Ilseburg sind es rund 1000 Höhenmter bis auf den Gipfel. Mit einem 400 Wh-Akku sollte man sparsam mit der Hilfsenergie umgehen. Auf der sicheren Seite ist man mit einem Pedelec mit 500 Wh oder 600 Wh-Akku.

Stichwort "Brocken-Nordrampe" ab Bad Harzburg / Ilsenburg[Bearbeiten]

Die Auffahrt über geschotterte Waldwege ab Ilsenburg durch das Ilsetal ist auf zwei Strecken möglich:

  • Die erste und leichtere Route führt durch den Wald entlang des Bremer Weges an den Ilsefällen, der roten Brücke und dem Gelben Brink vorbei und mündet aus Richtung West auf 900 Höhenmetern in die asphaltierte Brockenstraße (Strecke vorheriger Abschnitt).
  • Die zweite Route führt ebenfalls vom Ilsetal zum Scharfenstein, wo dann der größte Teil des Anstiegs ab dem Scharfenstein aus einem Betonplattenweg mit Querrillen besteht, größtenteils steiler als 10 %. Es gibt einige längere Rampen mit rund 15 - 25%. Ein MTB ist empfehlenswert, aber der Weg ist prinzipiell für sehr gut geübte Tourenradler auch noch mit einem Tourenrad /Tourenpedelec fahrbar (am besten teil- oder vollgefedert und mit Profilreifen). Die "Brocken-Nordrampe" ist allerdings für die Abfahrt eher nicht zu empfehlen, da einfach zu steil. Siehe auch Radhinweise im Abschnitt der Wegbeschreibung
  • Von Bad Harzburg kann man über die Brocken-Nordrampe ebenfalls zum Brocken auffahren. Allerdings gibt es im Bereich der Talsperre auf ca. 1 km Wurzelpfade. Tourenräder schiebt man hier lieber. MTB'ler werden am Weg aber ihren Spaß haben. An der Talsperre gibt es ferner eine längere Treppe. Siehe auch Radhinweise im Abschnitt der Wegbeschreibung

Ab Torfhaus / Braunlage[Bearbeiten]

Der relativ fein geschotterte Goetheweg ab Torfhaus ist entlang der Brockenbahn für auch Fahrräder freigegeben. Die Strecke ist prinzipiell weitgehend auch mit einem Tourenrad / Tourenpedelec fahrbar. Es gibt allerdings eine sehr holprige Steilstrecke im Bereich hoch zur Brockenbahn. Hier alte, sehr grobe Betonplatten bzw. evtl. loser Schotter! Daher hier auf Tourenrad am Besten vor allem bergab absteigen (Gefahr wegrutschendes Tourenrad, Steilstrecke rund 500 m, Lage in OpenStreetMap Kommentar dort „Betonlochplatten, selbst mit MTB ne Zumutung“). Aber bitte Beachten: Die Strecke des Goetheweg ist hier nur rund 2 m breit. Es sind sehr viele Wanderer Unterwegs. Je nach Frequentierung ist Absteigen und zu Fuß gehen notwendig. Aber ein paar Meter Schieben lässt einem die Natur am Brocken sowieso noch intensiver erleben. Karte Nationalpark Harz: Gesperrte und frei gegebene Wege für das Fahrrad.

Von Braunlage kommt man mit dem Tourenrad ebenfalls zum Brocken: Die Fahrwege entlang der Großen Bode (Ausgangspunkt Talstation Wurmbergseilbahn) besitzen nur mäßige Steigungen. Über die „Große Bodestraße“, den „Bösen Hund“ (Flurname an der Grenze) und den „Ulmer Weg“ kommt man auf den Harzkamm. An der ehemaligen Grenze trifft man dann an der Sandbrinkstraße / am Dreiecken Pfahl auf den ehemaligen Grenzweg, der an der Brockenbahn in den bereits erwähnten Goetheweg mit Steilstück übergeht. Daher hier auf Tourenrad am Besten vor allem bergab absteigen (Gefahr wegrutschendes Tourenrad, Steilstrecke rund 700 bis 800 m, Lage in OpenStreetMap Kommentar dort „Betonlochplatten, selbst mit MTB ne Zumutung“).

Das letzte Stück auf der Brockenstraße zum Gipfel hoch ist dann noch einmal steil, aber gut asphaltiert.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Rundsicht[Bearbeiten]

Übersichtsplan der Brockenkuppe

Bei gutem Wetter hat man eine Rundsicht über den gesamten Harz und weit darüber hinaus. Im Südosten ist dann der Kyffhäuser zu sehen. Dahinter bei sehr guter Sicht noch der Thüringer Wald. Im Westen liegen die Höhenzüge des Weserberglandes wie zum Beispiel der Solling. Richtung Südwesten reicht der Blick bei guter Sicht bis weit hinein in die Gebirge Nordhessens. Der Hoher Meißner, Kaufunger Wald, Reinhardswald und Habichtwald sind dann zu sehen. Im Norden und Nordosten kann man dagegen an klaren Tagen teilweise sogar die Städte Braunschweig und Magdeburg erkennen.

Gipfelrondell mit Brockenstein[Bearbeiten]

Ausblicke vom Gipfelrondell
Anfang Februbar 2011: Sehr gute Fernsicht Richtung Süden. Am Horizont ist in klein über dem markanten Wurmberg mit seiner Skisprungschanze der über einhundert Kilometer entfernte Thüringer Wald zu sehen.

Die aufgestellten Granitfelsen übernehmen quasi die Funktion eines Gipfelkreuzes. Vor den Felsen mit der Tafel "Brocken 1142 m" (1 m über der echten Brockenhöhe) muss man für persönliche Erinnerungsfotos evtl. schon mal kurz "Schlange" stehen. Rund um den Felsen liegen kreisförmig angeordnete Entfernungstafeln im Boden des Gipfelrondells, der sogenannten "Brockenuhr". Auf den 30 Bronzetafeln ist immer je ein Ziel mit Entfernungsangabe eingearbeitet. Wer sich in Pfeilrichtung stellt, kann das Ziel erkennen, sofern die Sicht gut genug ist. Zum Teil sind Fernziele wie der 163 km entfernte Kahle Asten im Rothaargebirge bei Winterberg angegeben. Diese Ziele sind aber nur bei wirklich sehr guter Sicht zu erkennen. Besonders im Winter bei Inversionswetterlagen sind solch spektakuläre Weitsichten am Brocken möglich. Kurioserweise findet man unter den Zielen auch weit entfernt liegende Städte wie z. B. Rom.

Brockengarten und subalpine Zone[Bearbeiten]

Durch seine exponierte Lage beginnt die subalpine, baumfreie Zone am Brocken bereits ab 1100 m. In den Alpen findet man diese Vegetationszone beispielsweise erst ab 1800 bis 2000 m Höhe. Der Brockengarten stellt diese Pflanzengemeinschaft seit 1890 als erster deutscher "Alpengarten" vor. Angelegt wurde der Garten damals durch den Göttinger Professor Albert Peter, der zugleich auch Direktor des Botanischen Gartens in Göttingen war. Heute können 1800 Pflanzenarten aus den weltweiten Hochgebirgen angeschaut werden. Der Garten wird durch den Nationalpark Harz in Zusammenarbeit mit den Universitäten Halle und Göttingen betreut.

  • Öffnungszeiten Brockengarten: Die Anlage kann zwischen Mitte Mai und Mitte Oktober in der Woche täglich im Rahmen von zwei Führungen besichtigt werden und zwar um 11.30 und 14.00 Uhr. An Wochenenden und Feiertagen ist der Besuch nur im Rahmen der um 12.15 Uhr beginnenden Rundwanderwegführungen der Ranger möglich. Gruppen sollten sich vorher beim Nationalpark unter Tel. 03943-550220 oder Mobil 0170 5709015 anmelden. www.nationalpark-harz.de (Stand 03-2017).
  • Rundwegführungen (ca. 1,6 km, Dauer etwa 1 Stunde)
täglich um 12.15 Uhr; Treffpunkt auf dem Brocken: Eingang zur Wetterwarte


Brockenhaus[Bearbeiten]

Brockenhaus mit Nationalpark-Besucherzentrum; davor das Wolkenhäuschen - der erste Bau auf dem Brocken

Das umfangreiche Besucherzentrum des Nationalparks Harz ist in der ehemaligen Abhörzentrale der Stasi untergebracht. Das Gebäude ist bis zur Aussichtsplattform auf dem Dach begehbar.

  • Themen der Ausstellung:
    • Lebensräume am Berg, Brockenurwald
    • Ausstellung "Brockenstimmungen" (Naturklänge)
    • Brockenbefreiung im Dezember 1989
    • Hexen im Mittelalter
    • Berühmte Brockenbesucher
    • Der Nationalpark Harz und seine Geschichte
    • Geologie, GeoPark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen und Klimawandel (neue Abteilung)
  • Öffnungszeiten und Eintrittspreise:
    • Öffnungszeiten: täglich von 9.30 bis 17.00 Uhr (an 365 Tagen im Jahr)
    • Eintrittspreise: Erwachsene: 5,- €; Kinder: 2,- € (6 - 16 Jahre); Ermäßigungen für Rentner, Gruppen (nach Voranmeldung) und Familien; Freier Eintritt mit der HarzCard (Datenstand 12/2017)
    • Kontakt: Tel.: 039455 / 50005
  • Weitere Informationen:
    • Brockenhaus offizielle Seite des Brockenhauses - viele Informationen zum Museum (u. a. Eintrittspreise und Öffnungszeiten; genaue Ausstellungsbeschreibung; Geschichte des Hauses)

Türme[Bearbeiten]

  • Alter Fernsehturm - Der 53 m hohe Bau beherbergt heute das Brockenhotel. Die verglaste Aussichtsplattform ist gegen Eintritt mit dem Aufzug erreichbar. Die Halbkugel auf dem Dach beherbergt eine Radaranlage der Deutschen Flugsicherung.
  • Stahlrohrturm - 123 m hoher Sendeturm, der 1973 durch die DDR errichtet wurde.

Umfangreiche Informationen zur Geschichte und zum technischen Hintergrund der beiden Gebäude sind im Wikipediaartikel "Sendeanlagen auf dem Brocken" zu finden.

  • "Turm der Wetterwarte" - Der turmartige Bau der Wetterstation des deutschen Wetterdienstes wurde 1895 errichtet. In der lesenswerten Veröffentlichung des DWD zur "Klimareferenzstation Brocken" ist auf Seite vier zu lesen:[7] "Für Interessierte besteht die Möglichkeit, an einer kostenlosen Besichtigung und Führung teilzunehmen. Bitte wenden Sie sich zwecks Terminvereinbarung an die Wetterwarte Brocken. Kontakt: Deutscher Wetterdienst, Wetterwarte Brocken, Brocken, 38879 Schierke Tel: 039455 / 58040 Fax: 039455 / 580428; E-Mail: wewa.brocken@dwd.de (Stand 02-2012)

Gipfelrundweg[Bearbeiten]

Gipfelrundweg mit Blick auf Wernigerode

Der Weg wurde auf den Fundamenten der ehemaligen, 3 m hohen Gipfelmauer aus DDR-Zeiten angelegt. Im Zuge der Renaturierung der Brockenkuppe wurde diese Mauer nach der Wende entfernt. Auf der Strecke gibt es schöne Ausblicke in alle Richtungen. Erwähnenswert ist hierbei der "Brockennordblick" über die Blockhalden aus Granit, die unterhalb des Brockenhauses zu finden sind. 10 am Weg verteilte Infotafeln erläutern Natur & Kultur rund um den Brocken und sowie teilweise auch die Ausblicke. Der Nationalpark bietet auch Rundwegführungen an, die etwa 1 Stunde dauern (Zeiten siehe Abschnitt Brockengarten)

Teufelskanzel und Hexenaltar[Bearbeiten]

Hierbei handelt es sich um zwei kleinere Granitklippen, die im südlichen Bereich des Gipfelrundwegs stehen. Der Sage nach soll hier der Teufel während der Walpurgisnacht zu den versammelten Hexen predigen. Beide Felsen liegen im Schutzgebiet der Brockenkuppe und können daher nicht bestiegen werden. Vom Gipfelrundweg aus sind sie aber gut einzusehen. Hintergrund zum Thema Hexen auf dem Brocken bzw. "Blocksberg" siehe auch Wikipediaartikel "Brockenhexe".

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Brockenhochzeit - Seit 2011 kann der Bund fürs Leben auch auf dem Brocken geschlossen werden. Der Brocken ist die dritte Außenstelle des Standesamts von Wernigerode. Die Trauungen finden aber nicht unter freien Himmel, sondern wettergeschützt in der verglasten Aussichtsplattform des Brockenhotels statt. Die Kanzel muss von den Hochzeitsgesellschaften angemietet werden. Auskünfte erteilt das Standesamt der Stadt Wernigerode.
  • Besuch von "FAUST - Die Rockoper auf dem Brocken" - Die Veranstaltung findet seit 2007 beim Brockenwirt im Bahnhofsgebäude der HSB statt. Termine und Tickets siehe Seite der Harzer Schmalspurbahnen
  • Auf Anmeldung für Gruppen: Führungen durch die Wetterwarte: Laut Infobroschüre zur Klimareferenzstation Brocken bietet der Deutscher Wetterdienst auch Führungen durch die Stadion an (siehe Abschnitt "Türme").

Wander- und Laufveranstaltungen zum Brocken[Bearbeiten]

Der Brocken im Luftbild
Luftbild des Brocken vom April 2007: Blick nach Norden Richtung Harzvorland. Am linken Rand ist die Eckertalsperre zu erkennen.

Wanderveranstaltungen:

  • Brockenaufstieg ab Göttingen - Wanderveranstaltung, die über 87 km in zwei Tagesetappen von Göttingen aus auf den Berg führt. Die Veranstaltung verzichtet bewusst auf eine Zeitmessung. Das gesellige Wandererlebnis, für das man bei Tagesetappen mit 40 km natürlich schon entsprechend trainiert sein muss, steht im Vordergrund. Weitere Infos siehe www.brockenaufstieg.de.

Laufveranstaltungen:

  • Brockenlauf ab Ilsenburg. Bereits seit 1927 wird der traditionsreiche Berglauf vom Brockenlaufverein 1927 Ilsenburg e.V. durchgeführt. Die 26,2 km lange Strecke für Könner führt von Ilsenburg eine Runde über den Brocken und wieder zurück zum Startpunkt. Daneben werden kürzere Laufdistanzen für Anfänger und Fortgeschrittene angeboten. Ferner wird auf der Strecke über den Brocken auch eine Nordic-Walking-Wertung angeboten.

Weitere Infos und Termine siehe brockenlauf.de.

  • Brocken-Marathon - Der "Harz-Gebirgslauf" findet seit 1978 statt. Seit 1990 hat die Laufsportveranstaltung eine als Rund-Marathon organisierte Strecke (42,2 km) von Wernigerode aus auf den Gipfel im Programm. Ferner gibt es kürzere Strecken von 11 und 22 km. Weitere Infos siehe www.harz-gebirgslauf.de.
  • "Brocken Challenge" - Wer extrem gut zu Fuß ist, kann natürlich auch am Ultramarathon "Brocken Challenge" teilnehmen. Der Wohltätigkeitslauf über 80 km für Ausdauerläufer zum Brocken startet jährlich im Februar in Göttingen. Neben der doppelten Marathondistanz mit 1900 Höhenmeter muss zusätzlich auch noch gegen die Winterwitterung angekämpft werden.
Weitere Infos und Termine siehe www.brocken-challenge.de.

Einkaufen[Bearbeiten]

Im Gipfelbereich sind Reiseandenken an drei verschiedenen Verkaufsstellen erhältlich: Im Andenkenladen „Urian“ im Erdgeschossbereich des Brockenhotels, im Brockenhaus und beim Brockenwirt am Bahnhof.

Küche[Bearbeiten]

Beim Brockenwirt ist nicht nur die bekannte Erbsensuppe mit Bockwurst erhältlich. Der Brockenwirt betreibt drei Gaststätten auf dem Gipfel:

  • Gastronomie im Bahnhof der Harzer Schmalspurbahnen mit Selbstbedienung
  • Goethe- bzw. Touristensaal im Brockenhotel
  • Cafe "Hexenklause" im Brockenhotel

Im Brockenhaus gibt es neben der umfangreichen Ausstellung auch ein kleines Museumscafé. Das Café "Hexenflug" ist zu den Öffnungszeiten des Museums zugänglich.

Unterkunft[Bearbeiten]

Brockenhotel, Brockenplateau. Tel.: +49 (0)39455 120.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Praktisches[Bearbeiten]

  • Geldautomat - Im Brockenhotel befindet sich im Eingangsbereich ein Geldautomat (Stand: 01-2014)
  • Öffentliche Toiletten im Gipfelbereich - im Touristensaal, Gebühr 0,50 € (Stand: 01-2014)
  • Briefkasten - Steht mit Stand 02-2012 laut OpenStreetMap am Bahnhof.

Klima & Wettervorhersage[Bearbeiten]

Stichwort: "Brockenklima" für Wanderer
Die Lage im Mittelgebirge und die leichte, bequeme Erreichbarkeit des Gipfels auch für ungeübte Spaziergänger durch die Brockenbahn aus dem am Fuße des Harzes gelegenen Wernigerode führt häufig dazu, dass Besucher den Berg und seine Risiken unterschätzen. Das Wetter am Brocken ist durch ein extremes Mikroklima geprägt und kann wie in den Alpen sehr schnell umschlagen. Im Sommer können schwere Gewitter und Stürme schnell entstehen. Im Winter gibt es häufig Schneestürme mit Orkanstärke, die durch meterhohe Schneewehen Wege blockieren und Wanderern die Orientierung nehmen. Eisschlag von den Funkmasten und Gebäuden stellt im Winter ein weiteres Risiko dar. Ausreichend wetterfeste Kleidung und Schuhwerk sollten Wanderer daher auf jeden Fall mitnehmen. Vorher möglichst genaue Informationen bezüglich des Wetters einholen (Verweise zur Wetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes siehe Abschnitt "Aktuelles Wetter" links). Tipps zur Wandervorbereitung, die sich besonders an Anfänger richten, siehe Abschnitt unten

Die baumfreie Kuppe des Brocken liegt klimabedingt in der subalpinen Zone. Aufgrund des extremen Klimas gibt es hier oben bereits ab etwa 1110 m Höhe keinen Wald mehr. Im Gipfelbereich informiert eine in einen Stein eingelassene Klimatafel über das Wetter.

Jahresmittelwerte, die zwischen 1960 und 1980 erfasst wurden:

  • Jahresdurchschnittstemperatur: 2,9 °C
  • jährliche Niederschlagssumme: 1814 l/ m2
  • Schneetage pro Jahr: 176
  • Nebeltage pro Jahr: 306

Extremwerte seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1895:

  • maximale Schneehöhe: 3,8 m (am 14./15. April 1970)
  • größte Sichtweite: 230 km am 11. Januar 1998
  • maximale Windspitze: 263 km/h am 24. November 1984
  • höchste Temperatur: + 29,0 °C am 20. August 2012. Der bisherige Hitzerekord stammte übrigens aus dem Sommer 2003 und betrug 28,2 °C.[8]
  • niedrigste Temperatur: - 28,4 °C am 1. Februar 1956
  • höchste Jahresniederschlagssumme: 2725 mm im Jahr 2007
  • höchste Tagesniederschlagssumme: 154,5 mm am 17. Juli 2002
  • höchste Monatsniederschlagssumme: 515,3 mm im Dezember 1974
  • sonnenscheinreichstes Jahr: 2004,5 h im Jahr 1921
  • maximale Anzahl der Nebeltage im Jahr: 330 Tage im Jahr 1958[7]

Wer extrem viel Glück hat, kann an einem der zahlreichen Nebeltage evtl. sogar ein Brockengespenst entdecken.

Aktuelles Wetter[Bearbeiten]

  • Wichtig für die Wandervorbereitung: Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes - Auf der Deutschlandkarte liegt der Brocken ungefähr beim "M" von Magdeburg. Wenn man auf Sachsen-Anhalt klickt, kommt man zur regionalen Warnlage. Hier besonders die Hinweise für das Bergland oberhalb von 600 m beachten.

Vorbereitung einer Brockenwanderung[Bearbeiten]

Aus einigen Perspektiven im Hochharz wirkt der Berg – je nach Blickwinkel – sogar nur wie ein kleinerer, sanfter Mittelgebirgsberg, den man eben mal "mit links" nachmittags zur Kaffeepause erklimmen kann.

Um es gleich kurz auf den Punkt zu bringen: Genügend Kondition, sicheres Wetter, gute Ausrüstung & Proviant und gute zeitliche Planung der Wanderung tragen zum sicheren Gipfelerfolg bei. Der folgende Text richtet sich vor allem an Anfänger, die weitgehend neu mit einer Bezwingung des Brockens in das Wandern einsteigen möchten. Für Könner steht hier wahrscheinlich wenig Neues drin. Aber nur Aufgrund der Länge diese Textes sollte man sich auch als Anfänger nicht von einer Brockenwanderung abschrecken lassen. Mit guter Vorbereitung wird die Wanderung ein noch viel schöneres Erlebnis, das man noch lange in guter Erinnerung behält. Oder es führt sogar dazu, dass es einen immer wieder auf den Berg zieht!

Grund, dass der Brocken zum Teil unterschätzt wird, ist wohl, dass er sich nicht als „schroffer Hochgebirgsgipfel“ präsentiert, sondern „nur“ als weitgehend bewaldeter Mittelgebirgsberg mit guter touristischer Infrastruktur. Die nutzt einem jedoch erst einmal wenig, wenn es z. B. auf dem besonders exponiert liegenden Hirtenstieg ("Brocken-Nordrampe") Wetterprobleme gibt. Aufgrund dieser Sonderstellung und der großen Beliebtheit des Brockens wird hier noch einmal sehr ausführlich auf das Thema Wandervorbereitung eingegangen, als das in vergleichbaren Artikeln auf Wikivoyage der Fall ist. Auch wenn Unfälle am Brocken in Bezug auf die große Menge der Besucher vielleicht relativ selten vorkommen - für die ehrenamtlichen Helfer der Bergwacht summieren sich die Fälle dann doch. Zum Teil ist wohl auch Leichtsinn die Unfallursache. Als Beispiel dieser Fall, über den in einem Artikel auf n-tv.de im Jahr 2010 berichtet wurde:

...Zwei junge Menschen mussten bei hundert Stundenkilometern Windgeschwindigkeit und einem Meter Schneehöhe gerettet werden, sagte Goedecke. Sie seien von Ilsenburg aus aufgebrochen, um den Brocken zu besteigen. "Sie waren vollkommen unerfahren und ohne jegliche Ausrüstung", sagte der Experte. (so Erich Goedecke; Geschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Wernigerode laut [9]).

Erlebbar in der kalten Jahreszeit: Wintertraum auf der Gipfelkuppe: Der Turm in der Bildmitte beherbergt die Wetterwarte

Einzelpunkte der Wandervorbereitung:

  • Kondition: Genügend Kondition sollte passend je nach Streckenwahl natürlich vorhanden sein. Wer noch nie z. B. längere Strecken am Tag zu Fuß mit entsprechenden Höhenmetern zurückgelegt hat, sollte nicht den Brocken als Konditionsprobe auswählen (das gilt besonders für die langen Aufstiege mit fast 1000 Höhenmeter aus Wernigerode, Ilsenburg und Bad Harzburg). Dazu am besten erstmal längere Trainingswanderungen im "urbanen Heimatbereich" durchführen. Auf der Tour: Wird es wieder erwarten doch zu viel, im Zweifelsfall rechtzeitig abbrechen. Abbruch ist kein Zeichen von persönlicher Schwäche, sondern es zeigt, dass man in der Lage ist, für sich selbst und andere verantwortungsbewusste Endscheidungen zu treffen.
  • Ausrüstung & Proviant
Festes Schuhwerk: Es sollten mindestens Sportschuhe oder Halbschuhe mit gutem Halt und griffiger Profilsohle sein. Am besten sind natürlich knöchelhohe Bergschuhe bzw. Wanderschuhe, die im Fachhandel erhältlich sind. Teleskopwanderstöcke, wie sie beim Bergwandern üblich sind, können natürlich ebenfalls eingesetzt werden.
Kleidung: Auch an warmen Sommertagen am besten immer was Warmes zum Überziehen dabei haben. Die Wärme bzw. Hitze im Tal täuscht oft. 10 Grad Temperaturunterschied zwischen Wernigerode und dem Brockengipfel sind oft vorhanden. Dazu kommt meist auch, dass auf dem Gipfel noch ein stärkerer Wind weht, der zusätzlich auskühlt (Windchill-Effekt). Im Winter sollte man sich schön warm und vor allem windgeschützt anziehen . Wird es zu warm, zieht man einfach eine Zwischenlage aus. Auch an den Regenschutz denken. Ebenfalls sehr von Vorteil: Unterwäsche bzw. Unterpullover zum Wechseln mitnehmen. In verschwitzter nasser Unterwäsche friert und kühlt man auf Pausen und auf dem späteren Abstieg viel schneller aus. Bewährt hat sich die bekannte Wanderkleidung aus Funktionsfasern, die relativ schnell wieder trocknet. An klaren Tagen an den Sonnenschutz denken (Sonnenbrille, und -creme). Gut ist bei großer Hitze im Sommer auch eine Kopfbedeckung gegen den Sonnenstich.
Proviant: Auch wer auf dem Brocken einkehren möchte, sollte am besten trotzdem immer eine Kleinigkeit zu essen (z. B. Traubenzucker oder Müsliriegel) und vor allem genügend Flüssigkeit dabei haben. Flüssigkeit ist vor allem bei großer Hitze im Sommer wichtig. Allerdings ist Wasser natürlich Gewicht. Auch wer sich bei den kurzen Aufstiegen auf die Einkehr auf dem Gipfel verlässt, sollte trotzdem mal eine kleine 0.5 bis 0,75 l fassende Trink- bzw. Plastikflasche mit Wasser mitführen. Wie viel jeder selbst braucht, kann nur persönlich beantwortet werden. Erfahrende Wanderer benötigen bei längeren Tagestouren im Sommerhalbjahr aber schon einmal 3 Liter Wasser (in Ausnahmefällen muss auch da noch mal aufgefüllt werden). Im Winter wissen viele Wanderer dagegen bei Pausen einen wärmenden Tee aus der Thermoskanne zu schätzen. Für diese Wohltat nimmt man in der Regel auch gerne das Gewicht der schwereren Isolierkanne in Kauf.
  • Zeitliche Planung: Wie viele Kilometer schafft man durchschnittlich pro Stunde in Abhängigkeit von der Wegbeschaffenheit und den Steigungen? Dabei auch berücksichtigen, dass die persönliche Leistungsfähigkeit natürlich von den äußeren Umständen wie Hitze, Kälte und Wind beeinflusst wird. Nicht vergessen Pausenzeiten und Besichtigungszeiten auf dem Gipfel in die Zeitplanung mit einzubeziehen. Besonders an kurzen Wintertagen zeitig aufbrechen, sofern man nicht genau weiß, wie lange man für die Tour benötigt.

Hintergrund[Bearbeiten]

Am Brocken
Das Wolkenhäuschen. Bereits 1736 wurde eine erste kleine Schutzhütte für die Brockenwanderer errichtet.

Chronik: Eckpunkte der Brockengeschichte[Bearbeiten]

  • vor 293 Mio. Jahren: Der heutige Brockengranit im Gipfelbereich des Berges bildete sich. Damit ist der Berg 40 Mio. Jahre „jünger“ als bislang gedacht. Dies fanden Forscher des Forschungsinstituts Senckenberg Naturhistorische Sammlungen in Dresden durch neue Untersuchungen des Gesteins heraus.[10]
  • 1572: Frühester Nachweis einer Brockenbesteigung: Der Nordhäuser Arzt Johannes Thal beschreibt in seinem Buch die Flora des Brockens.
  • 1736: Bau des "Wolkenhäuschens" durch Graf Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode. Die kleine Schutzhütte besaß sogar einen Kamin (siehe auch Artikel Wolkenhäuschen auf der Wikipedia).
  • 1743: Das erste Brockenhaus auf der Heinrichshöhe wird erbaut.
  • 1777: Goethe besteigt den Berg am 10. Dezember 1777 von Torfhaus aus. Der Wanderweg heißt daher heute "Goetheweg".
  • 1800: Die erste Gastwirtschaft auf dem Brocken wird erbaut.
  • 1850: Der preußische Generalstab ermittelt die noch heute offizielle Höhe von 1.141,1 m.
  • 1859: Das Brockenhaus brennt ab.
  • 1862: Das neue Brockenhaus wird eingeweiht.
  • 1890: Gründung des Brockengarten durch den Göttinger Professor Albert Peter.
  • 1895: Die erste Wetterwarte auf dem Brocken wird eröffnet.
  • 27. März 1899: Die Brockenbahn wird eröffnet.
  • 1935: Es findet die erste Fernsehübertragung vom Brocken mit einem mobilen Sender statt (Leistung 10 kW).
  • 1937: Der Brocken wird Teil des Naturschutzgebietes "Oberharz"
  • 1939: Die noch heute genutzte Wetterstation wird erbaut.
  • 17. April 1945: US-Bomber zerstören das Brockenhotel im Zweiten Weltkrieg
  • 1961: Mauerbau: Der Brocken ist für 30 Jahre bis zur Wende für Touristen gesperrt. Der Ostblock betreibt hier mehrere Spionage- und Abhöranlagen. Eine drei Meter hohe Mauer wird um das gesamte Gipfelplateau errichtet.
  • 3. Dezember 1989 - Die Wende: Mehrere hundert Menschen fordern Zutritt zum Brocken. Der Gipfel wird seit 1961 das erste Mal wieder für die Allgemeinheit geöffnet.
  • 1. Oktober 1990 - Gründung des Nationalparks Hochharz, heute Nationalpark Harz.
  • 15. September 1991 - Nach einer Sanierung kann die Brockenbahn wieder Besucher auf den Berg bringen. Im Vorfeld der Wiederinbetriebnahne der Brockenbahn gab es in der Region kontroverse Diskussionen, ob eine Wiederinbetriebnahme nicht mit dem Naturschutzgedanken am Berg im Widerspruch steht. Letztlich haben sich die Befürworter der Brockenbahn durchgesetzt.
  • 30. März 1994: Die letzten russischen Truppen verlassen den Brocken. Es beginnt die Renaturierung der Brockenkuppe durch den 1990 eingerichteten Nationalpark.
  • 23. Dezember 2022 Benno Schmidt ("Brocken-Benno") aus Wernigerode verstarb im Alter von 90 Jahren. Der 1932 geborene Rentner hatte im Laufe seines Lebens den Brocken über 9000 Mal bestiegen und sicherte sich so mehrere Einträge im Guinness-Buch der Rekorde.

Tier- und Pflanzenwelt[Bearbeiten]

Pflanzenwelt[Bearbeiten]

Nordblick an der Baumgrenze mit wettergeformten Krüppeltannen Richtung Ilsenburg. Die Blockhalde aus Granitsteinen ist unterhalb des Brockenhauses zu finden.

Als "alpine Insel" ist der Brocken seit der letzten Eiszeit Rückzugsort für spezielle Tier- und Pflanzenarten geworden, die sonst fast nur in den Hochgebirgen vorkommen. Die erste wissenschaftliche Abhandlung über die Flora des Harzes mit Brockengebirge verfasste der Nordhäuser Arzt Johannes Thal (* 1542 in Erfurt; † am 18. Juli 1583 in Peseckendorf). 1577 verfasste er die „Sylva Hercynia: sive catalogus plantarum sponte nascentium in montibus & locis plerisque Hercyniae Sylvae quae respicit Saxoniam", ein Verzeichnis der Pflanzenwelt des Gebirges. Er beschränkte sich dabei nicht, wie damals üblich, nur auf die Heilpflanzen, sondern listete sämtliche Gewächse auf.

Mit der unberührten Flora war es aber schon im 19. Jahrhundert am Brocken vorbei. Damals bekamen die Brockenwanderer vom Personal der Brockenherberge oft einen Strauß "Brockenblumen" als Abschiedsgeschenk geschenkt. Dadurch war die Blumenwelt der Gipfelkuppe oft leergepflückt und verarmte artenmäßig. Heute steht die gesamte Flora und Fauna unter dem Schutz der Nationalparks. Das Blumenpflücken ist natürlich nicht mehr gestattet. Wer sich für die alpine Fauna am Berg interessiert, besucht am besten eine Führung durch den Brockengarten. Die Wikipedia listet zur Brockenfauna u. a. folgende Pflanzen namentlich auf:

  • Kleine Alpen-Kuhschelle (Pulsatilla alpina subsp. alba), auch "Brockenanemone" genannt (in früheren Zeiten auch "Brockenblume").
  • Krähenbeere, wird am Berg auch als "Brockenmyrte" bezeichnet.
  • Brockenhabichtskraut (Hieracium negrescens)
  • Alpenhabichtskraut (Hieracium alpinum)

Thema: "Naturschutz, Ruhezonen am Brocken, OpenStreetMap und Wegegebot im Nationalpark"[Bearbeiten]

Wanderplan mit Ruhezonen am Brocken. Die hellgrün schraffierten Bereiche dürfen zum Schutz der Natur nicht betreten werden. Auch im übrigen Nationalpark herrscht natürlich Wegegebot. Die Karte ist in der Vollauflösung gut lesbar (separat auf DIN A4 Querformat ausdrucken).

Wer sich alte Wanderkarten besonders von vor dem II. Weltkrieg anschaut, wird feststellen das es vor allem auf der Nordseite des Brocken Wege gibt, die in diesem Artikel nicht beschrieben werden. Hierbei handelt es sich um aus Naturschutzgründen stillgelegte Routen. Darunter fällt auch der historische Heinrich Heine-Weg im oberen Bereich, der zum Teil als "Schneelochweg" bezeichnet wird (hier hält sich der Schnee am steilen Nordhang teilweise bis in den Sommer hinein, daher die Bezeichnung). Aufgrund der großen Besucherzahlen im "Brockengebirge" sind die Ruhezonen in der sensiblen Kernzone des Parks z. B. für sehr scheue Tiere, wie das Auerwild und den Luchs notwendig. Die frei gegebenen Wege erschließen den Berg aber von allen Himmelsrichtungen aus genügend. Daher ist ein Begehen der Ruhezonen nicht gestattet. Dies sollte zum Schutz der Natur respektiert werden. Verstöße gegen das Wegegebot im Nationalpark können mit Bußgeldern geahndet werden.

In regulären Wanderkarten werden die gesperrten Wege daher in der Regel nicht mehr dargestellt. Im Wanderplan auf Basis von OpenStreetMap rechts wurden explizit die Ruhezonen eingetragen. Sofern man sich vor Ort einfach an die offizielle Ausschilderung hält, kann man aber nichts falsch machen. Evtl. noch im Gelände erkennbare, stillgelegte Routen sind zusätzlich noch mit Sperrschildern markiert.

Gesetzliche Grundlage für das Wegegebot ist z. B. in Niedersachsen das Gesetz über den Nationalpark „Harz (Niedersachsen)“.[11]. In Sachsen-Anhalt existiert ein ähnliches, im Prinzip identisches Gesetz. Laut Gesetz über den Nationalpark „Harz (Niedersachsen)“ können bei Verstoß gegen Regelungen bezüglich des Wegegebots Geldbußen von bis zu 25.000 € drohen (Höchststrafe in § 21 Absatz (2)). Welche Wege betreten werden dürfen, ist laut Gesetz im Wegeplan geregelt (der kann bei Interesse von der Nationalparkseite heruntergeladen werden). Die konkrete Höhe des Bußgeldes, welches für Verstoße gegen das Wegegebot verhängt wird, ist nicht bekannt. Das ist aber für den rücksichtsvollen Naturfreund auch eher unwichtig, denn es geht ja im Interesse aller Besucher um den Schutz von Flora und Fauna am Berg. Um gerade diese zu erleben, besucht man schließlich den Nationalpark Harz bzw. den Brocken. Jeder natur- und verantwortungsbewusste Besucher sollte sich schon alleine nur aus diesem Grund an die Regelungen zum Schutz der Natur für die kommenden Generationen halten.

Literatur[Bearbeiten]

Allgemein[Bearbeiten]

  • Eckert, Gerhard : Der Brocken - Berg in Deutschlands Mitte: Gestern und heute 3. Aufl. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft mbH 1994. ISBN 3-88042-485-3 (nur noch im Antiquariat).
  • Gynz-Rekowski, Georg von, Uwe Gerig: Brocken: Historie, Heimat, Humor. Ruth Gerig Verlag, Königstein/Taunus 1991. ISBN 3-928275-05-4.
  • Hörseljau, Hansjörg: Der Brocken: Ein freier Berg (Fotobuch) 1. Aufl. März 2006, Vlg Hörseljau ISBN 3-98034-714-1
  • Schmidt, Thorsten; Korsch, Jürgen: Der Brocken - Berg zwischen Natur und Technik, 6. überarbeitete Aufl. März 2009 ISBN 978-3928977593
  • Schultke, Dietmar: Als Grenzsoldat auf dem Brocken, in: Keiner kommt durch - Die Geschichte der innerdeutschen Grenze und der Berliner Mauer, 1. überarbeitete Auflage 2008, Aufbau-Verlag Berlin ISBN 978-3-7466-8157-3
  • Studio Volker Schadach: Der Brockengarten im Harz. Ein Versuchs- und Schaugarten, 2. Aufl. 2006, ISBN 3-928728-40-7.

Karten[Bearbeiten]

Zum Schutz der Natur: Ruhezonen am Brocken und Wegegebot im Nationalpark
Wichtige Hinweise diesbezüglich zu OpenStreetMap siehe hier oben im Abschnitt "Hintergrund"
  • Wetterfeste Rad- & Wanderkarte "Brocken" im Maßstab 1 : 25.000. Die Karte mit Höhenlinien enthält alle wichtigen Ausgangspunkte für die Brockenwanderung, die im Artikel beschrieben sind. ISBN 978-3-937929-17-0 (Auflage vom Juni 2009); Preis 5,50 €: Die laminierte Karte (mit Schutzhülle) ist bei der Kommunalen Verlagsgesellschaft Nordhausen erschienen.
  • Kompass Wander- und Bikekarte Westharz 1:50.000 - mit Brocken; ISBN 978-3-85491-134-0 6,95 €; Anhand der Karte lassen sich gut die "kleinen" Wanderwege finden, da die Routensignatur parallel zu den Fahrwegen eingezeichnet wurde. Ist in der Karte nur eine rote Linie eingezeichnet, so handelt es sich meist um einen Wanderpfad. Die Kompass-Wanderkarte eignet sich so auch gut zum Radfahren. - Kompass Verlag
  • ADFC-Regionalkarte "Harz" 1:75.000 - ISBN 978-3-87073-846-4 8,95 €; Fahrradkarte für den ganzen Harz mit Tourenvorschlägen. Die Orientierung in Waldbereichen ist mit der Karte allerdings aufgrund des großen Maßstab etwas schwieriger, da man sich nach der Wanderwegweisung richten muss. Die Wanderwege sind in der Karte aber nicht enthalten. Die Radrouten sind aber soweit stimmig und eignen sich für eine überregionale Anreise per Fahrrad zum Brocken - siehe Bielefelder Verlag
  • Wetterfeste Wanderkarte "Hochharz" mit Brocken im Maßstab 1 : 25.000. Die Karte beschreibt den Goetheweg und den Harz-Gebirgslauf zum Brocken. ISBN 978-3-89920-068-3; Preis 3,95 €: Die laminierte, GPS-genaue Karte ist beim Publicpress-Verlag erschienen.

Weblinks[Bearbeiten]

(Stand: Jul 2023) Lokal:

Regional:

Vertiefende Informationen zur Geschichte:' Eine umfangreiche Zeittafel zur Brockengeschichte ist hier als 4-seitige PDF-Datei auf der privaten Seite von Gustav Witte aus Schierke zu finden.

Empfehlenswerter Reiseführer
Dieser Artikel wird von der Gemeinschaft als besonders gelungen betrachtet und wurde daher am 29. Januar 2009 zum Empfehlenswerten Reiseführer gewählt.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. http://www.hsb-wr.de/hsb_barrierefrei/news/presse/artikel.anzeigen.php?artikelid=257 Pressemitteilung der HSB vom 16. Februar 2012] (abgerufen am 5. Februar 2013)
  2. Wikipediaartikel "Goetheweg" Abschnitt "Harz" - abgerufen am 22.01.2012
  3. 3,0 3,1 Laut Artikel "Gefahrlos zum Brocken wandern: Goetheweg wintersicher ausgebaut" vom 22.10.2009 auf www.goslarsche.de abgerufen am 23.01.2012
  4. Meldung vom 24. April 2012 auf ntv.de: "Knochenbrecherweg macht Ärger" (abgerufen am 25.05.2012)
  5. Heine, Heinrich: Die Harzreise. Leipzig: Philipp Reclam jun, 1972, ISBN 978-3-15-002221-4, S. 46.
  6. Laut Benutzer "josy95" vom 2. Oktober 2009 im Forum DDR-Grenze
  7. 7,0 7,1 Veröffentlich des DWD zur Klimareferenzstation Brocken - abgerufen am 06.02.2012
  8. laut DIE WELT vom 21. August 2012: "Hitzerekord auf dem Brocken - Höchster Wert seit 1895" (abgerufen am 11.09.2012)
  9. Artikel" Warnung vor Leichtsinn am Brocken - Besucher oft "beratungsresistent" vom 21.06.2010 hier auf n-tv.de (abgerufen am 23.01.2012)
  10. Artikel vom 01.07.2011 in der Frankfurter Rundschau „Der Brocken ist jünger“ (abgerufen am 23.01.2012)
  11. Gesetz über den Nationalpark „Harz (Niedersachsen) auf der Seite das Nationalparks Harz; abgerufen am 18.12.2017